Falsche Dachdecker - Polizei warnt vor Trickdieben

Am 21. September wurde eine Seniorin aus Goslar von falschen Dachdeckern bestohlen. Nun warnt die Polizei die Bevölkerung vor Nachahmern dieser Masche.

Die Betrüger geben vor, das Dach von Senioren reparieren zu wollen. Symbolbild: pixabay.
Die Betrüger geben vor, das Dach von Senioren reparieren zu wollen. Symbolbild: pixabay. | Foto: Pixabay

Goslar. Die Polizei Goslar warnt in einer Pressemitteilung vor falschen Handwerkern insbesondere Dachdeckern, die unter dem Vorwand, das Dach reparieren zu wollen, Senioren um ihre Wertgegenstände bringen. Diese Art des Trickdiebstahls war zuletzt bei einer Goslarer Seniorin erfolgreich (regionalHeute.de berichtete). Die Masche mit angeblich notwendigen Reparaturen an den Dächern sei keineswegs neu, wie die Polizei berichtet. Meist würden sich die Betrüger lebensältere Personen als Opfer aussuchen. Diese könnten den Dachbereich persönlich nicht kontrollieren beziehungsweise die grundsätzliche Notwendigkeit von Arbeiten in diesem Bereich selbst erkennen.


Dann sei es ein Leichtes, Ängste zu schüren: "Wenn Sie diese Reparatur nicht sofort ausführen lassen, steht beim nächsten Regen das Haus unter Wasser". Mal fehlen angeblich Ziegel, mal ist das Dach undicht. Wenn die Betrüger erst mal auf dem Dach sind, ist natürlich eine große Reparatur nötig.

Ganz besondere Vorsicht sei geboten nach, Stürmen, Hagel, Unwettern. Da erscheinen vermehrt unangemeldet angebliche "Dachdecker".

Sie klingeln an der Tür von Senioren und tischen ihnen die Lügengeschichte auf, dass das Dach des Hauses defekt sei und sie sich den Schaden sofort genau ansehen müssten. In der Wohnung lenkt dann in der Regel ein Täter die Bewohner ab, während ein zweiter Täter sich zwischenzeitlich umschaut und Geld, Schmuck oder andere Wertgegenstände in seinen Besitz bringt.

So übrigens am Montag, 21. September, gegen 15:00 Uhr, in der Goslarer Wildensteinstrasse zum Nachteil einer 82-jährigen Dame geschehen.

Visitenkarten ohne Anschrift


Die Täter tragen oftmals Handwerkerkleidung, auf ihren Visitenkarten - wenn sie denn über solche verfügen - steht meist keine Anschrift, sondern nur einer Handynummer. Wenn die Senioren am Ende die geforderten Wucherpreise nicht zahlen können, werden sie nicht selten beschimpft und bedroht.

Sie drängen auf die Durchführung angeblich erforderlicher Dachreparaturen und fordern stark überhöhte Preise für oft nicht erfolgte Arbeiten.

Diese Handwerker wenden sich vorrangig an ältere Personen, wohl in der Hoffnung, dass denen die überteuerten Preise nicht auffallen. Die Senioren werden überrumpelt und sind oft sogar dankbar, wenn ihnen solche arbeitsaufwendigen Arbeiten abgenommen werden und kennen sich mit handelsüblichen Preisen für derartige Leistungen nicht aus.

Betrügerische Dachdecker würden sich Bar-Vorschüsse geben lassen und würden die Senioren dazu sogar zur Bank fahren. Nach ein wenig Pfusch am Dach verschwinden sie mit dem Vorschuss.

Die Betrüger verlangen immer Bargeld.

Bei einer Überweisung kann man nachvollziehen, an wen die Summe überwiesen wurde. Eine Quittung gibt es meist nicht und wenn, eine mit falschen Angaben.

Was tun, wenn an der Haustür Dacharbeiten angeboten werden?


"Bei Angeboten an der Haustür vor Beginn der Arbeiten sich nach den Preisen zu erkundigen und diese mit ortsansässigen Anbietern zu vergleichen.

In solch einem Fall sollte eine Vertrauensperson (Kinder, Verwandte, Nachbarn) zu den Verhandlungen hinzugezogen werden. Diese sollte auch bei Bezahlung der unbedingt einzufordernden Rechnung dabei sein.

Informieren Sie im Zweifelsfall die Polizei.

Seien Sie vorsichtig, wenn auf einer Anzahlung bestanden wird und Sie das Geld direkt von der Bank abholen sollen.

Mitarbeiter von Banken werden gebeten, sich sofort mit der Polizei oder Angehörigen in Verbindung zu setzen, wenn insbesondere ältere Menschen unerklärliche höhere Bargeldsummen abheben.

Parallel dazu wird auch hier unter anderem an Lebenspartner, Enkel und Angehörige von älteren Menschen appelliert: Sprechen Sie aktiv über Betrugsmaschen. Vereinbaren Sie Verhaltensweisen oder Gespräche miteinander bei möglichen Kontaktaufnahmen.

Bürgerinnen und Bürger, die durch solch eine Handlung trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bereits geschädigt worden sein sollten, werden gebeten, sich umgehend unter der Rufnummer 05321/339-0 mit der Polizei Goslar in Verbindung zu setzen", so lautet die Warnung der Goslarer Polizei.


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