FDP/AfG: Einzelfallentscheidungen bei Stadtgestaltung verwirren

von Nino Milizia


Die Ratsgruppe FDP/AfG will uneingeschränkt an dem einheitlichen und historisch geprägten Goslarer Stadtbild festhalten. Archivfoto: Stadt Goslar
Die Ratsgruppe FDP/AfG will uneingeschränkt an dem einheitlichen und historisch geprägten Goslarer Stadtbild festhalten. Archivfoto: Stadt Goslar | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Die Ratsgruppe FDP/AfG möchte mit einem neuen Beschlussvorschlag Hauseigentümern unter die Arme greifen, denen sich im Zusammenhang mit der Sanierung der Unterstadt Fragen ergäben. Einzelfallentscheidungen würden zusehends zu Verwirrungen führen.


Als Beispiel gibt die Gruppe an, dass einem Hausbesitzer auferlegt wurde, dass die neu zu verbauenden Sprossenfenster im Erdgeschoss zum Schutz vorbeigehender Passanten nach innen und in den darüber liegenden Etagen nach außen zu öffnen sein müssten. Das führe dazu, dass die Eigentümer nun darauf verzichteten, die Fenster in den oberen Etagen auszutauschen. Ziel sei ein gesunder Mittelweg zwischen den Auflagen des Landesamtes für Denkmalschutz, denen des UNESCO-Weltkulturerbes und dem Erhalt des einheitlichen Stadtbildes. Es müsse angestrebt werden, dass in den kommenden Jahren in der Unterstadt so viele Häuser wie möglich saniert und damit von den Besitzern zukunftsfähig gestaltet würden.

Allerdings hätten viele Einzelfallentscheidungen zu einer zunehmenden Verwirrung der Bürger geführt, nicht einmal Ratsmitglieder würden alle baurelevanten Fakten kennen. Diese müssten daher einsehbar sein.

Daher beantragt die Gruppe FDP/AfG:


- Das von Frau Dr. Bauer 2003 angefertigte und vergriffene Gestaltungshandbuch mit
allen inzwischen relevant gewordenen Änderungen wird überarbeitet, neu aufgelegt
und den interessierten Bürgern zur Verfügung gestellt.

- Es werden alle Vorschriften und Einschränkungen des Gestaltungshandbuches, ein-
schließlich der Auflagen des Landesamtes für Denkmalschutz und des UNESCO-
Weltkulturerbes auf die Vereinbarkeit mit der zum Erhalt der Häuser notwendigen
Attraktivität als zeitgemäßer Wohnraum in der Altstadt überprüft.

- Alle baurechtlich relevanten Maßnahmen sollen unbedingt daraufhin geprüft werden,
inwiefern sie eine Auswirkung auf das Stadtbild haben, welches aus dem öffentlichen
Raum einsehbar ist. Insbesondere bei Maßnahmen an Fassaden und Fenstern, die
zu nicht einsehbaren Hinterhöfen und Gärten liegen, oder eng am Nachbarhaus, soll
den Eigentümer mehr Gestaltungsfreiheit zugestanden werden.
·
- Die Ratsgruppe Freie Demokraten / Aktiv für Goslar hält uneingeschränkt an dem
einheitlichen und historisch geprägten Goslarer Stadtbild fest.

Die Beschlussvorlage wird am 20. Juni im Rat der Stadt zu einer Vorberatung finden.


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


FDP