Goslar. Der Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Sport hielt seine Sitzung am vergangenen Mittwochabend im Feuerwehrhaus an der Okerstraße ab. Ortsbrandmeister Olaf Laue und Stadtbrandmeister Christian Hellmaier nutzten die Gelegenheit und informierten die Ausschussmitglieder und einige Gäste bei einem Rundgang durch das Feuerwehrhaus ausführlich über aktuelle Probleme der Stadtfeuerwehr.
Von Platzmangel, Sanierungs- und Modernisierungsbedarf sollten sich die Ausschussmitglieder am Mittwoch selbst überzeugen. Das persönliche Sorgenkind von Christian Hellmeier sei die Kleiderkammer. Dort werde Kleidung für 112 aktive Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen sowie den 21 Jugendfeuerwehrmitgliedern gelagert. Besonders nach Einsätzen werde es Eng: Kontaminierte Kleidung müsse abgegeben und Ersatz herausgegeben werden, erklärte Hellmeier. Vorgeschrieben sei außerdem die fachgerechte Reinigung, die zwar nicht vor Ort stattfände, jedoch für den in der Kammer stattfindenden logistischen Aufwand sorge. Ähnliche Zustände herrschen in der Werkstatt für Atemschutzgeräte. Für elf Ortsfeuerwehren des Stadtverbandes werden dort Atemschutzgeräte gewartet und gereinigt. Besonders nach Großeinsätzen wird es eng und aufwendig: Als Beispiel nannte man das drei Tage anhaltenden Feuer in der Petersilienstraße, bei dem mehrere Hundert Atemschutzgeräte durch die kleine Werkstatt wanderten. Schon während eines solchen Einsatzes müsse dort für Nachschub gesorgt werden um die lückenlose Einsatzbereitschaft zu gewährleisten und nach den Einsätzen würden die Ehrenamtlichen noch ein vielfaches der Einsatzzeit in der Werkstatt zur Kontrolle und Reinigung der Geräte verbringen. Zudem würden sich die Vorschriften immer weiter verschärfen, was natürlich zur Sicherheit der Kameraden beitrage, jedoch zu einer zusätzlichen Belastung der Freiwilligen führe. Nicht zeitgemäß sei es außerdem, dass sich die Kameradinnen und Kameraden eine Umkleide und einen Duschraum teilen. Immerhin 11 aktive Feuerwehrfrauen gebe es, die sich, wenn es um die Dusche geht, mit ihren männlichen Kollegen absprechen müssten.
Dem Rundgang folgte eine Präsentation, in der neben Einsatzzahlen auch ein neuer Plan für den Einsatz der verschiedenen Wehren im Stadtverband vorgestellt wurde. Dabei sollen mehrere kleine Ortsfeuerwehren zusammen Fachzüge bilden, die je nach Bedarf alarmiert werden und vom Einsatzleiter besser koordiniert werden können. Das Verfahren soll zudem für mehr Einsätze der kleineren Wehren führen und werde derzeit erprobt. Auf einer professionellen Ebene sieht Stadtbrandmeister Christian Hellmeier die Stadtfeuerwehr mit rund 400 Einsätzen in einem "normalen Jahr". Dem entsprechend müsse diese auch ausgestattet werden. Eine Modernisierung benötige demnach auch die Einsatzzentrale.
Platzmangel und Modernisierungsbedarf in der Feuerwache
von Alec Pein
Ortsbrandmeister Olaf Laue und Stadtbrandmeister Christian Hellmaier informierten die Ausschussmitgliede bei einem Rundgang durch das Feuerwehrhaus. Foto: Alec Pein