Flasche leer? Dann zurück zum Händler

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In den Sommermonaten verdoppelt sich der Verkauf an Getränken, speziell bei Mineralwasser, nahezu. Erfreulich für die Getränkeindustrie - wenn die Deutschen nur nicht ihr Pfand horten würden. Denn das brauchen Getränkehersteller für ihre Produktion. Fotos: Anke Donner
In den Sommermonaten verdoppelt sich der Verkauf an Getränken, speziell bei Mineralwasser, nahezu. Erfreulich für die Getränkeindustrie - wenn die Deutschen nur nicht ihr Pfand horten würden. Denn das brauchen Getränkehersteller für ihre Produktion. Fotos: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Region. Die Hitze setzt nicht nur den Menschen in der Region zu. Auch die Industrie hat dieser Tage mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. Hersteller von Getränken beispielsweise beklagen laut Medienberichten, dass der Verbraucher sein Leergut hortet und somit weniger Getränke produziert werden können.

Bei heißen Temperaturen verlangt der menschliche Organismus nach mehr Flüssigkeit. Der Durst will und soll gestillt werden. Mit mindestens zwei bis drei Litern täglich. Am liebsten, so sagt der Verband Deutscher Mineralbrunnen, trinkt der Deutsche Mineralwasser, nämlich 143 Liter pro Jahr. Mit, ohne oder mit wenig Sprudel. Hauptsache Wasser. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Mineralwasser steigt seit Jahren kontinuierlich an. Doch die wassertrinkenden Deutschen trinken nur, horten aber ihre leeren Getränkekisten im heimischen Keller. So kann es, besonders in der Sommerzeit, zu Engpässen in der Getränkeindustrie kommen. Wasser soll produziert werden, aber Flaschen werden knapp.

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Manuel Manytsch und Jens Weydringer vom Bad Harzburger Mineralbrunnen. Foto: Anke Donner)



Einer der größten Getränkehersteller in der Region ist der Bad Harzburger Mineralbrunnen. Dort kennt man das Problem mit den nicht zurückgebrachten Mehrwegflaschen sehr gut. Dazu erklärt Jens Weydringer, geschäftsführender Gesellschafter der Bad Harzburger Mineralbrunnen: „Wir kennen das Problem, dass es in den Sommermonaten immer wieder mal zu Engpässen beim Leergut kommt. So können Glasflaschen schon einmal knapp werden. Das liegt schlichtweg daran, dass der Verbraucher im Sommer mehr Getränke kauft, aber seine Pfandflaschen nicht abgibt. Probleme in der Produktion, oder gar einen Produktionsstopp, hatten wir deshalb aber noch nicht.“

Lieber Glas, als Plastik


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Noch sind genügend leere Flaschen da. Der Leergut-Hof bei Bad Harzburger ist voll. Foto: Anke Donner)



Aktuell zeichne sich ein erfreulicher Trend zu Glas-Mehrweg ab. Vor allem von regionalen Mineralbrunnen. „Der Verbrauch an Glasflaschen steigt wieder an. Vor einigen Jahren war das noch anders. Da war die Nachfrage nach PET-Flaschen höher. Glas hat viele qualitative Vorteile. So dringt bei Glasflaschen zum Beispiel kein Co2 aus. Und auch das Mindesthaltbarkeitsdatum ist sehr viel länger“, erklären Jens Weydringer und sein Assistent Manuel Manytsch im Gespräch mit RegionalGoslar.de. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Harzburg füllt jährlich rund 120 Millionen Flaschen ab.

In der regionalen Bier-Brauerei Wolters in Braunschweig weiß man ebenfalls um das Problem der Engpässe im Bereich der Mehrwegflaschen. „Es ist natürlich immer vorteilhaft, wenn Verbraucher in nachfragestarken Zeiten ihr Leergut schnell wieder zurückgeben. Zurzeit haben wir aber noch keine Engpässe“, so Wolters-Geschäftsführer Peter Lehna.


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