"frauenORT" soll sichtbar werden

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Die Ratsfrauen der Stadt Goslar möchten, dass schon am Ortseingang sichtbar wird, das Goslar ein "frauenOrt" ist. Foto: Privat
Die Ratsfrauen der Stadt Goslar möchten, dass schon am Ortseingang sichtbar wird, das Goslar ein "frauenOrt" ist. Foto: Privat | Foto: Privat)



Goslar. Im September 2011 wurde der Stadt Goslar der Titel "frauenORT" verliehen. Damit wurde die Kaiserstadt zum 14. frauenORT in Niedersachsens. Nun soll auch das Ortsschild auf die Besonderheit hinweisen. So jedenfalls fordern es die Ratsfrauen des Rates der Stadt Goslar nun in einem Antrag.

Katharina von Kardorff-Oheimb steht in Goslar für den „frauenORT“ in der Stadt. Die in Neuss geborene Politikerin und Publizistin prägte die Stadt durch ihre Engagement. So organisierte sie nach Einführung des Frauenwahlrechts in ihrer Villa in Goslar politische Ausbildungskurse für Frauen. Außerdem gehörte sie für die Deutsche Volkspartei dem Deutschen Reichstag (1920-1924) an und führte in Berlin einen anerkannten politischen Salon. Sie engagierte sich in der bürgerlichen Frauenbewegung und schlug unter anderem die Einführung von Frauenlisten bei Wahlen vor. Von Goslar aus startete sie auch ihre eigene politische Karriere in der DVP (Deutsche Volkspartei).

Ergänzend zu dem vorhandenen Ortseingangsschild soll mit einem zusätzlichem Schild aus vier Himmelsrichtungen auf den „frauenOrt“ hingewiesen werden. Der Rat der Stadt Goslar soll für das Vorhaben Mittel in Höhe von rund 1.500 Euro zur Verfügung stellen. Zusätzlich soll die Goslarer Marketing GmbH prüfen, ob ein dauerhaftes Wochenendangebot für Frauen in der Touristenstadt Goslar aufgenommen werden kann.

Als Begründung für ihren Antrag nennen die Ratsfrauen, dass Goslar viel zu bieten habe, auch eine reiche Frauengeschichte. Leben und Wirken von Frauen in der Geschichte Goslars würden zum kulturellen Erbe der Stadt gehören. Frauengeschichte und Frauenkultur müssten jedoch in der Erinnerungskultur der Stadt fester verankert werden. Goslar als „frauenOrt“ sichtbar zu machen, würde eine kulturhistorische Bereicherung und einen höheren Aufmerksamkeitsgrad bedeuten. Ebenso würde die Sichtbarkeit gestärkt und das Ehrenamt anerkannt. Ebenso würde es zeigen, dass Goslar eine Bildungsstadt ist, welche das Interesse an Gleichstellung deutlich macht.

Dem Rat der Stadt wird der Antrag in seiner Sitzung am Dienstag vorgelegt.


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