Führt die Zeitumstellung zu mehr Herzinfarkten?

von Alec Pein


Eine Datenanalyse der DAK-Krankenkasse soll belegen, dass es nach der Zeitumstellung auf die Sommerzeit zu mehr Herzinfarkten käme. Symbolfoto: Robert Braumann
Eine Datenanalyse der DAK-Krankenkasse soll belegen, dass es nach der Zeitumstellung auf die Sommerzeit zu mehr Herzinfarkten käme. Symbolfoto: Robert Braumann



Goslar. Eine Analyse der Patientendaten der DAK-Krankenkasse zeigt: In den drei Tagen nach der Zeitumstellung auf die Sommerzeit steigt die Zahl der Einlieferungen von Patienten mit akuten Herzinfarkten. Analysen wie diese sowie die Studien zum Thema sind jedoch umstritten.

Nina Osmers, Pressesprecherin der DAK, erklärt gegenüber regionalHeute.de man habe aufgrund von mehreren Studien die Daten der DAK-Patienten aus den Jahren 2005 bis 2015 „Beobachtet“, um zu sehen ob sie die Erkenntnisse bestätigen können und stellte fest: Besonders in den drei Tagen, also von Montag bis Mittwoch, werden nach der Umstellung etwa 20 Prozent mehr Herzinfarktpatienten eingeliefert. Der DAK-Durchschnitt betrage in Deutschland pro Tag 45 Einlieferungen, nach der Zeitumstellung seien es dagegen durchschnittlich 54 am Tag.

Dr. Matthias Heintzen vom Braunschweiger Klinikum, hat allerdings erhebliche Zweifel an der Studie und bemerkt, dass diese nicht unumstritten ist. So würde die Studie die Zahl der Krankenhauseinweisung wegen Herzinfarkts an den ersten drei Tagen nach der Zeitumstellung mit den durchschnittlichen Krankenhauseinweisungen über das ganze Jahr vergleichen. Aus anderen Studien gehe aber hervor, dass es am Montag ohnehin zu mehr Herzinfarkten käme.

Im Goslarer Krankenhaus habe es in den betroffenen Bereichen keine Auffälligkeiten gegeben, teilte Klinik-Manager Matthias Dürkop auf Nachfrage mit.


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