Führungskräfte lassen sich gegen Grippe impfen


Prof. Mark Obermann, Ärztlicher Direktor der Kliniken Schildautal (l. ), und Thomas Niermeier, Pflegedirektor der Schildautal-Kliniken (r.), ließen sich von der medizinischen Fachangestellten Bianca Bergt  beziehungsweise von Arbeitsmediziner Karl-Heinz Nikolai gegen Grippe impfen. Foto: Asklepios Kliniken Schildautal
Prof. Mark Obermann, Ärztlicher Direktor der Kliniken Schildautal (l. ), und Thomas Niermeier, Pflegedirektor der Schildautal-Kliniken (r.), ließen sich von der medizinischen Fachangestellten Bianca Bergt beziehungsweise von Arbeitsmediziner Karl-Heinz Nikolai gegen Grippe impfen. Foto: Asklepios Kliniken Schildautal | Foto: Asklepios Kliniken Schildautal

Goslar/Seesen. Die Grippesaison steht vor der Tür und die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts empfiehlt eine Grippeschutzimpfung – ratsam sei immer auch eine entsprechende Impfung für medizinisches Personal wegen des erhöhten beruflichen Grippe-Risikos. Das berichten die Asklepios Harzkliniken in einer Pressemitteilung.


Unter dem Motto: „Wir gehen voran!“ hätten sich Führungskräfte der Asklepios Harzkliniken und der Asklepios Kliniken Schildautal (AKS) jetzt gegen Grippe impfen lassen – es sei eine Gemeinschaftsaktion und zugleich ein dringender Appell an alle Bürger und Mitarbeiter für eine Impfung gegen Grippe, um dadurch ein Zeichen zu setzen und zugleich andere für die Grippeschutzimpfung zu motivieren. Die Geschäftsführung der Harzkliniken habe 200 Impfdosen bestellt, diese würden an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kostenlos „verimpft“, solange der Vorrat reicht. Die Leitung der Asklepios Kliniken Schildautal Seesen spendiere 100 Impfdosen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Goslar und Landkreis waren besonders betroffen


Prof. Dr. med. Mark Obermann, Ärztlicher Direktor der Schildautal Kliniken, sagte: „Wer eine echte Grippe durchgemacht hat, weiß, wie schlimm das sein kann. Während der Grippewelle im Jahr 2017/2018 sind alleine in Deutschland mehr als 600 Menschen an der Influenza verstorben. Dieser kleine Piekser einer Impfung ist nichts im Vergleich zu einer Grippe.“ Der Ärztliche Direktor der Asklepios Harzkliniken, Prof. Dr. med. Jörn Heine, ergänzte: „Im vergangenen Jahr waren Goslar und der Landkreis besonders hart von der Grippewelle betroffen. Deswegen wollen wir die Menschen für eine Grippeschutzimpfung sensibilisieren.“ Zugleich werde in Asklepios-Kliniken unter anderem mit Postern für die wichtige Impfung geworben, zum Beispiel mit dem Slogan: „5 Minuten dauert eine Grippeimpfung, 8.640 Minuten dauert eine Grippe-Erkrankung“. Eine Grippe kann auch lebensgefährliche Folgewirkungen haben.

Die Asklepios Kliniken in der Harz-Region wollen nach eigenen Angaben mit der Aktion die Zahl der geimpften Mitarbeiter in diesem Jahr erheblich steigern. Katrin Mittendorf-Oberbeck, Hygienefachkraft und Mitglied des Hygieneteams in den AKS, habe ein ehrgeiziges Ziel für dieses Jahr gesetzt: „Wir wollen die Zahl der Geimpften verdreifachen!“ Die Impfung diene vor allem dem persönlichen Schutz des medizinischen Personals, das mit Influenzakranken in Kontakt kommen könnte.

Das Robert Koch Institut empfiehlt die Impfung für alle Personen ab 60 Jahre, für alle Schwangeren ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft, für Personen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten, sowie mit chronischen neurologischen Grundkrankheiten wie zum Beispiel Multiple Sklerose oder einer erworbenen Immundefizienz (zum Beispiel HIV). Außerdem sollten sich Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen und Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr möglichst schützen.

Hintergrund


Jedes Jahr müssten sich Experten überlegen, wie der Impfstoff zusammgesetzt werden soll. Es gebe viele verschiedene Subtypen von Influenzaviren. Die saisonale Influenza werde derzeit von A(H1N1)-, A(H3N2)- und zwei Gruppen von Influenza-B-Viren (Victoria- und Yamagata-Linie) verursacht. Von diesen wiederum zirkulierten weltweit viele verschiedene Varianten. Der saisonale Influenza-Impfstoff enthalte Bestandteile der Virus-Varianten, die für die kommende Saison erwartet werden. Für die Nordhalbkugel geschehe das in der Regel im Februar, Monate vor der kommenden Grippesaison, damit die Hersteller genug Zeit haben, ausreichend Impfstoff bis zum Beginn der Impfsaison im Herbst zu produzieren.

Eine Impfung biete keinen hundertprozentigen Schutz, weil Grippeviren sehr wandelbar sind. Ihr Erbgut verändere sich ständig. Es sei möglich, dass sich zwischen Auswahl der Viren und Impfzeitpunkt andere Influenzavarianten durchgesetzt haben, so dass einer oder mehrere der empfohlenen Impfstämme nicht gut passen. Dadurch lasse die Wirksamkeit der Impfung nach.

Manche Menschen hätten Angst vor einer Impfung, doch diese Bedenken seien meistens unbegründet. Der saisonale Influenzaimpfstoff sei in der Regel gut verträglich. In Folge der natürlichen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es bei der Impfung mit dem Totimpfstoff – wie bei anderen Impfungen auch – vorübergehend zu Lokalreaktionen (leichte Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Impfstelle) kommen. Der Lebendimpfstoff aus abgeschwächten Influenzaviren könne eine verstopfte oder laufende Nase auslösen. Unabhängig vom Impfstoff würden gelegentlich vorübergehend Allgemeinsymptome wie bei einer Erkältung auftreten (Fieber, Frösteln oder Schwitzen, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen). In der Regel klängen diese Beschwerden innerhalb von ein bis zwei Tagen folgenlos wieder ab.


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