Für drei Wochen: Pflege-Azubis leiteten eine Klinik-Station

"Das Projekt soll den Auszubildenden im dritten Lehrjahr kurz vor der Prüfung den praktischen Feinschliff vermitteln", sagt Kathrin Schobeß, kommissarische Leiterin des Bildungszentrums Seesen.

Der stellvertretende NFR-Stationsleiter Thomas Achtelik mit den Auszubildenden des Projekts, Jana Renneberg, Sandra Grundmann, Nina Böckelmann.
Der stellvertretende NFR-Stationsleiter Thomas Achtelik mit den Auszubildenden des Projekts, Jana Renneberg, Sandra Grundmann, Nina Böckelmann. | Foto: Asklepios

Seesen. "Schüler leiten eine Station", ein Praxis-Projekt der Pflege-Auszubildenden ging jetzt zu Ende: Der Kurs 20/23 A des Bildungszentrums Seesen hatte die Möglichkeit, die Organisation einer Station zu übernehmen. Die zwölf Schülerinnen, die im kommenden Jahr ihr Examen zur Pflegefachfrau ablegen werden, waren drei Wochen lang in der Asklepios Klinik Schildautal auf der Station 22 eingesetzt, das ist die Neurologische Frührehabilitation (NFR). Pflegekräfte der Station, Praxisanleiter sowie Lehrkräfte begleiteten das Vorhaben. Das berichtet die Klinik in einer Pressemitteilung.



"Das Projekt soll den Auszubildenden im dritten Lehrjahr kurz vor der Prüfung den praktischen Feinschliff vermitteln und den Klinikalltag noch näherbringen", sagt Kathrin Schobeß, kommissarische Leiterin des Bildungszentrums Seesen. Die künftigen Pflegekräfte, bei diesem Projekt allein Frauen, waren für die kompletten Abläufe der Station verantwortlich. Das bedeutete, sie kümmerten sich um alle Belange der Patienten, von der Aufnahme bis zur Entlassung, koordinierten Termine für Untersuchungen und Therapien, begleiteten die Ärzte bei den Visiten und sorgten dafür, dass Medikamente und Infusionen bereitgestellt beziehungsweise verabreicht wurden. Alle übernahmen sowohl bei der pflegerischen als auch bei der medizinischen Diagnostik/Therapie Aufgaben und kümmerten sich mit um die Versorgung der Patienten. Auch die Leitungspositionen bei dem Projekt besetzten die Azubis unter sich.

"Das war eine interessante Erfahrung für mich"


"Sich selbst zu organisieren, Verantwortung zu übernehmen, das war eine interessante Erfahrung für mich", sagt Auszubildende Sandra Grundmann, 43, sie hatte beim Projekt die Aufgabe der „Praxisanleitung“, die sich um andere Azubis kümmert, diesen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite steht. Ihre Mit-Auszubildende Nina Böckelmann, 37, nahm bei dem Projekt die Funktion der Stationsleitung wahr, sie ergänzt: "Vor allem das richtige Zeitmanagement ist wichtig, das habe ich während der Zeit hier noch mal erlebt." Thomas Achtelik, stellvertretende Leitung der NFR-Station, ist begeistert: "Es hat viel Spaß gemacht, die Auszubildenden waren während des Projektes eine wunderbare Unterstützung."

Die NFR soll eine lückenlose Versorgung von Patienten mit schwersten neurologischen Erkrankungen nach ihrem Aufenthalt im Akutkrankenhaus gewährleisten. Überwachungs- und beatmungspflichtige Patienten, oft direkt von der Intensivstation, erfahren hier eine Rehabilitation der ersten Stunde. Den Patienten stehen erfahrene Spezialisten zur Seite, die sie in einer menschlich zugewandten Atmosphäre und zugleich auf höchstem Niveau betreuen. Im Asklepios Bildungszentrum in Seesen erlernen die Auszubildenden in der dreijährigen generalistischen Ausbildung in Theorie und in der Praxis die Fähigkeiten einer Pflegekraft.


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