Gebührenerlass soll E-Autofahrer locken

von Alec Pein


In der Rosentorstraße dürfen E-Mobile ohne Gebühren zum Tanken abgestellt werden. Für andere Fahrzeuge ist das Parken an dieser Stelle nicht erlaubt. Foto: Alec Pein
In der Rosentorstraße dürfen E-Mobile ohne Gebühren zum Tanken abgestellt werden. Für andere Fahrzeuge ist das Parken an dieser Stelle nicht erlaubt. Foto: Alec Pein | Foto: Alec Pein



Goslar. Die Stadt Goslar beabsichtigt, die Förderung der Elektromobilität zu unterstützen und ergänzt daher die Parkgebührenverordnung, um E-Mobil-Fahrer bei Parkvorgängen von bis zu vier Stunden von Gebühren zu befreien. Aus Sicht der Verwaltung würde eine Ermäßigung allein nicht zum gewünschten Anreiz führen. In der Beratung im Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Sport erklärte Fachdienstleiter Wolfgang Müller, dass eine solche Regelung in der bestehenden Verordnung nicht möglich wäre und daher eine Anpassung erfolgen müsse. Dieser soll noch vom Rat zugestimmt werden. Im Fachausschuss äußerte man sich überwiegend positiv zu dem Vorhaben.

Henning Wehrmann nahm für die Bürgerliste Goslar kritisch Stellung zum Vorhaben: Einleitend sagte er, dass es keinen Anlass gebe, die E-Mobilität zu fördern, da sie derzeit nicht umweltfreundlich sei, sondern die Emission lediglich in die Energiekraftwerke verlagere. Umweltfreundlich wären E-Mobile erst dann, wenn der Strom tatsächlich aus regenerativer Energie bezogen würde. Außerdem wies er darauf hin, dass die laut Vorlage geschätzten Mindereinnahmen von 4.500 Euro in Zukunft eine "stark steigende Tendenz" erfahren würden. Darauf bezogen erklärte Giovanni Graziano (SPD), man müsse bedenken, was jene mit einem E-Mobil anreisende Gäste etwa beim Einkaufen in der Stadt lassen würden, wenn die Stadt eben entsprechende Anreize vorhalte. Er selbst sei froh, dass der Vorstoß seiner Fraktion nach zwei Jahren "endlich mit drin" sei. "Ein richtiger Schritt in die richtige Richtung", so Graziano.

Auf das freie Parken für E-Mobile sollen künftig Aufkleber auf den normalen Parkhinweisschildern hinweisen. Diese Variante schlägt die Verwaltung als kostengünstige Alternative zu neuen Hinweisschildern vor, die eine Investition von rund 7.500 Euro erfordern würden. Laut Fachdienstleiter Wolfgang Müller gibt es aktuell 35 im Landkreis Goslar zugelassene E-Autos. Die zu erwartenden Mindereinnahmen seien daher vertretbar.



mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


SPD SPD Goslar Parken