Goslar. Am Samstagnachmittag kamen rund 100 Gäste zur zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag des Landes Niedersachsen in der Kaiserpfalz zusammen.
Und die Stunde des Innehalten, Trauern und Gedenken stand an diesem Tag nicht nur für die Opfer zweier Kriege, sondern trug schwer an der Last der Geschehnisse in Paris. Denn plötzlich waren Krieg, Terror und Leid nicht Jahrzehnte entfernt, sondern greifbar und für alle spürbar. Auf halbmast geflaggte Fahnen und die Französische Nationalflagge in der Aula regis, drückten Anteilnahme und Solidarität aus. Die Gedenkstunde für die in zwei Weltkriegen Getöteten, wurde auch zu einer Stunde des Gedenken der Opfer von Paris. Die Bestürzung über das Geschehen in der französischen Hauptstadt war allen ins Gesicht geschrieben. „Es ist eine unfassbare Tragödie“, so Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk während seiner Begrüßung. Und so bat der Oberbürgermeister um eine Schweigeminute, in der man in Gedanken bei den Freunden in Frankreich war. Junk wertete den Angriff auf Paris als Angriff auf alle und die Freiheit und bekundete seine Anteilnahme, Trauer und Solidarität.
An der Gedenkfeier, die in Kooperation mit dem Land Niedersachsen, der Stadt Goslar und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. durchgeführt wurde, nahmen auch Landtagspräsident Bernd Busemann, sowie Prof. Rolf Wernstedt, Landesvorsitzender des Volksbundes und Sozialministerin Cornelia Rundt teil. Sie alle machten in ihren Ansprachen deutlich, dass Krieg, Vertreibung und Völkermord keineswegs viele Jahrzehnte hinter der Menschheit liegen, sondern allgegenwärtig seien. Und Tage des Gedenkens wie der Volkstrauertag sollen Erinnerungen wachhalten und Mahnung sein. „Der Volksbund gehört in diesem Zusammenhang zu den festen Säulen der Zivilgesellschaft. Die erfolgreich für Völkerfreundschaft, Versöhnung für Toleranz und Frieden eintreten. Diese Werte, für die der Volksbund eintritt, schulden wir den zehn Millionen Toten des Ersten Weltkriegs und den mindestens 55 Millionen Toten, Gefallenen und weiteren Verstorbenen des Zweiten Weltkriegs“, so Busemann.
Eindrucksvoll begleitet wurde die Gedenkfeier von den Schülern des Schülerinnen und Schülern des Christian-von-Dohm-Gymnasiums und des Ratsgymnasiums. In ihren Beiträgen hielten sie die Erinnerungen an Krieg und Leid wach. Das Blechbläserquartett des Symphonieorchesters der Technischen Universität Clausthal untermalte die Veranstaltung angemessen und andachtsvoll mit musikalischen Stücken. Den Abschluss bildeten die gemeinsam gesungene Nationalhymne und die anschließenden Kranzniederlegungen an der Gedenkstätte „Judenhaus“, am Denkmal „Goslarer Jäger“ und am Heimkehrerdenkmal.
Podcast: Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk
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Podcast: Sozialministerin Cornelia Rundt
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Podcast: Landtagspräsident Bernd Busemann
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