Oker. Die Klasse 9e der Adolf-Grimme-Gesamtschule hat während der UNESCO-Projektwoche zum Thema „Rechtsextremismus – früher und heute“ gearbeitet. Dabei hat sie sich intensiv mit der Geschichte des Franzosen André Mouton auseinandergesetzt, welche dieser in seinem Buch „Unverhoffte Wiederkehr aus dem Harz“ in eindringlichen Worten beschrieben hat.
André Mouton, der als junger Mann im Jahr 1943 als Angehöriger der französischen Résistance von den Nationalsozialisten verhaftet und in die Konzentrationslager in Deutschland verschleppt wurde, überlebte im Gegensatz zu vielen seiner Mitgefangenen die Zwangsarbeit im KZ Mittelbau Dora bei Nordhausen. Im April 1945, als die SS das Lager räumen ließ, gehörte André Mouton zu einer Gruppe von mehreren Tausend Häftlingen, die von ihren Bewachern in einem Todesmarsch von Osterode über Clausthal nach Oker getrieben wurde. An dieses von den Nazis begangene Verbrechen erinnert heute die Gedenktafel, die einst von dem heute 92jährigen André Mouton gestiftet und auf dem André-Mouton-Platz in Oker aufgestellt wurde.
Am Montag begab sich die Klasse gemeinsam mit ihren Tutoren Sabine Rehse und Dr. Julian Geisler auf die Spuren des Todesmarsches und lief von Clausthal nach Oker. Als Zeichen ihrer Solidarität trugen die Schülerinnen und Schüler die ehemalige Häftlingsnummer André Moutons sowie den roten Winkel mit dem „F“, der ihn damals als politischen Häftling aus Frankreich kennzeichnete. Damit wollten die Jugendlichen deutlich zeigen, dass seine Geschichte und das damit verbundene Leid und Unrecht während der Herrschaft der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit gerät.
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