Gewalt gegen Frauen: Busse in Goslar machen auf Hilfetelefon aufmerksam

Anlass ist der internationale Aktionstag am 25. November. Seit 1987 wird weltweit mit Aktionen auf die Gewalt an Frauen und Mädchen hingewiesen.

Anne Sagner, Stadtbus Goslar GmbH, Vera Tietz, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar, und Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (v. li.) präsentieren das Plakat, das ab sofort in den städtischen Bussen das Hilfetelefon bewirbt.
Anne Sagner, Stadtbus Goslar GmbH, Vera Tietz, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar, und Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (v. li.) präsentieren das Plakat, das ab sofort in den städtischen Bussen das Hilfetelefon bewirbt. | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Seit 1987 wird am 25. November weltweit mit Aktionen auf die Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht. Auch die Stadt Goslar beteiligt sich erneut in diesem Jahr – in Kooperation mit der Stadtbus Goslar GmbH. Die 18 städtischen Busse sowie der Welterbe-Shuttle werden dafür ab November mit Plakaten ausgestattet, die das Hilfetelefon 116 016 bewerben. Das teilt die Stadt Goslar in einer Pressemeldung mit.



In vier Bussen wird zudem per Monitor auf die bundesweite Telefonnummer aufmerksam gemacht. Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner begrüßt die Aktion und die Bereitschaft der Stadtbus Goslar GmbH, ihre Busse mit der Bewerbung auszustatten. Für Anne Sagner, Geschäftsführerin der Stadtbus Goslar GmbH, ist diese unterstützende Kooperation eine Selbstverständlichkeit: „Die Aktion macht das Hilfetelefon bekannt und ermöglicht betroffenen Mädchen und Frauen so eine leicht zugängliche, vertrauliche und kompetente Beratung.“

Frauenhaus fast durchgängig belegt


Der 25. November hat Tradition: Frauen und Männer in allen Ländern setzen sich an diesem Tag rund um den Globus und in jeder Gesellschaft dafür ein, dass Gewalt an Frauen geächtet wird. Insbesondere häusliche Gewalt, von der meistens Frauen betroffen sind, ist auch ein Thema in der Stadt Goslar und im Landkreis: Das Goslarer Frauenhaus ist fast durchgängig belegt. In diesem Jahr wurden dort bereits 34 Frauen mit insgesamt 50 Kindern aufgenommen. Im 2022 waren es insgesamt 42 Frauen mit 62 Kindern.

Die Statistik zeigt: Die Anfragen nach einem Platz im Frauenhaus steigen. Aus Kapazitätsmangel müssen Betroffene oft an andere Frauenhäuser verwiesen werden. Die Beratungs- und Interventionsstelle (BISS) in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Goslar meldet für den Zeitraum vom 1. Januar bis 3. November 2023 schon 345 Fälle häuslicher Gewalt, die zu 505 Beratungen geführt haben. Im gesamten Vorjahr gab es 356 Fälle mit 412 Beratungen.

Beratung in 18 Sprachen rund um die Uhr


Mit dieser steigenden Tendenz steigt aber auch die Bereitschaft – von weiblichen und männlichen Betroffenen, – Hilfe in Anspruch zu nehmen. Daher ist es für Vera Tietz, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar sehr wichtig, das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ 116016 in der Öffentlichkeit über die Stadtbus-Aktion noch bekannter zu machen. „Die Telefonberatung erfolgt in 18 Sprachen rund um die Uhr. Sie ist anonym, vertraulich und kostenfrei. Auch eine Onlineberatung unter www.hilfetelefon.de wird angeboten. Die Beratung ist ebenfalls in deutscher Gebärdensprache möglich“, bewirbt Tietz den barrierefreien Zugang für die einfache Inanspruchnahme.

Beratung auch für Männer


Für Männer und Jungen, die von Gewalt betroffen sind, gibt es mit dem Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ unter 0800 123 99 00 und der Onlineberatung unter www.maennerhilfetelefon.de eine eigene Anlaufstelle. Außerdem gibt es beratende Unterstützung beim Männerbüro Hannover unter der Telefonnummer 0511 123 58 90 oder online über www.maennerbuero-hannover.de. Auch bei der BISS Goslar erhalten Betroffene telefonisch unter 05321 313931 Hilfe.


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