Goslar. Am gestrigen Samstag resümierte Goslars Ortsbrandmeister Olaf Laue während der Jahreshauptversammlung das Jahr 2016. Neben den Jahresberichten konnten Einsatzkräfte und Feuerwehrmusiker geehrt und befördert werden.
60 Einsätze absolvierten die 106 Brandschützer der Feuerwehr Goslar im vergangenen Jahr. „Auch im Jahr 2016 mussten wir uns wieder vielen Herausforderungen stellen“, begann Ortsbrandmeister Olaf Laue seinen Jahresbericht. Unter den 260 Einsätzen mussten 142 Brandeinsätze, 91 Hilfeleistungen und 27 Brandsicherheitswachen bewältigt werden. Die Einsatzzahlen sind auf einem hohen Niveau und machen deutlich, mit welcher hohen Kontinuität die ehrenamtlichen Einsatzkräfte den Einwohnern Goslars rund um die Uhr unentgeltlich zu Hilfe kommen, um Menschenleben zu retten sowie Hab und Gut unter teilweise extrem gefährlichen Umständen zu bewahren, führt Laue seinen Bericht aus.
Reh aus dem Aquantic gerettet, Dachgeschossbrand und Gebäudefeuer in der Astfelder Straße gelöscht
Die Facetten des Einsatzspektrums können nicht unterschiedlicher sein. Hervorhebend nannte Olaf Laue die Rettung eines Rehs aus dem vereisten Schwimmerbecken im Aquantic, ein ausgedehnter Dachgeschossbrand im Ohlhofer Carl-Spitzweg-Weg, einem großen Flächenbrand bei Wöltingerode und das verheerende Gebäudefeuer in der Astfelder Straße am 22. Dezember. Allein in der Zeit vom 21. Juli bis 14. August wurde die Feuerwehr zu 32 Einsätzen alarmiert. Und auch innerhalb von zehn Tagen zum Jahresende ereilten 15 Einsätze die Feuerwehrkräfte. Daneben erfolgten die umfangreiche Ausbildung, mehrere Übungen und die Fortbildung auf zahlreichen Lehrgängen. Die von Ortsbrandmeister Olaf Laue angemahnte Verbesserung der Lehrgangszuteilung an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz aus Vorjahren trägt langsam zu einer positiven Veränderung bei.
Neben den 106 aktiven Einsatzkräften, darunter zwölf Frauen, sind 21 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr, 41 Mitglieder in der Altersabteilung, 22 Mitglieder im Spielmannszug und 16 Mitglieder im Musikzug.
Die Beschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs und einer Wärmebildkamera konnten zum Jahresende realisiert werden. Ein Kommandowagen für den Brandmeister vom Dienst stellt die Qualitätssicherung der Volkswagen AG als Testfahrzeug für ein Jahr zur Verfügung. Der Förderverein der Ortsfeuerwehr Goslar e. V. unterstützte 2016 umfangreich die Arbeit der Feuerwehr. Mit einer großen Spende der Hildegard-Reißdorf-Stiftung konnte ein Rauchdemohaus beschafft werden. Ein langgehegter Wunsch der Goslarer Feuerwehr.
Ehrungen und Beförderungen
Auf 40 Jahre in der aktiven Wehr kann Hauptlöschmeister Klaus Rosenplänter zurückblicken. Über viele Jahre war Rosenplänter Gruppenführer und nimmt jetzt noch als Brandmeister vom Dienst am Einsatzgeschehen teil. Für 25 Jahre Dienst in der aktiven Wehr wurde Christian Helmers geehrt. Registerführer Wilhelm Alpert blickt auf 25 Dienstjahre als Feuerwehrmusiker zurück. Wilfried Schrader konnte für 50 Dienstjahre geehrt werden. Diese Auszeichnung, verbunden mit der Ehrenmitgliedschaft, würdigt das langjährige Engagement als Feuerwehrmusiker. Für zehn Jahre Tätigkeit erhielten Sebastian Heinrich und Johann Tribian sowie Rouven Goldberg für 20 Jahre Tätigkeit im Musikwesen ihre Auszeichnungen. Nach Ablegen ihrer Verpflichtung ernannte Ortsbrandmeister Laue die Anwärter Alexander Käse, Fabian Meyer, Pascal Skokalsky und Lennard Wüstefeld zu Feuerwehrmännern. Den Dienstgrad Oberfeuerwehrmann trägt Tobias Siol. Franziska Deike, Anna-Marie Heinrich und Sarina Störich wurden zu Hauptfeuerwehrfrauen sowie Roman Brieske und Moritz Ilauski zu Hauptfeuerwehrmännern befördert.
Ein gerettetes Menschenleben steht in keinem Vergleich zu einer Kostendebatte
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier beförderte Maren Störich zur Löschmeisterin und Gunnar Pickahn zum Oberlöschmeister. Markus Baginski, Volker Junge und Michael Schreyer erhielten den Dienstgrad Hauptlöschmeister. Die Beförderungen sind in der Erwartung vollzogen, dass die Beförderten ihre ganze Kraft in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr stellen und das Vertrauen rechtfertigen, das ihnen durch die Beförderung bewiesen wird. Nach langjähriger Zugehörigkeit zur Einsatzabteilung überstellte Olaf Laue den Löschmeister Ulrich Müller aus der Gruppe 2 in die Altersabteilung. Müller durchschritt das Spalier seiner Gruppenkameraden und wurde von Karl-Heinz Beschorner in der Altersabteilung willkommen geheißen.In seinem Grußwort stellte Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk die finanzielle Diskussion um die Aufgabe Feuerwehr in den Focus. Die Pflichtaufgabe des abwehrenden Brandschutzes wird in der Stadt Goslar als einziges durch Ehrenamtliche geleistet. Junk zollte seinen Respekt und stellte in einem Rechenbeispiel klar, dass ein gerettetes Menschenleben oder die Unterstützung mit der Drehleiter für den Rettungsdienst in keinem Vergleich zu einer Kostendebatte steht.
Mit annähernd 950 Uniformierten von der neu gegründeten Kinderfeuerwehr über acht Jugendfeuerwehren, Einsatzkräften, musiktreibenden Zügen und Altersabteilungen der elf Ortsfeuerwehren im Stadtverband kann Stadtbrandmeister Christian Hellmeier von einer schlagkräftigen Truppe sprechen. Seine Frage wo der Unterschied zu einer Berufsfeuerwehr liege, beantwortete Hellmeier selbst: „Es gibt keinen bei der Bewältigung des Einsatzspektrums, wir machen es nur ohne Personalkosten“. Gleichzeitig sprach Hellmeier den Arbeitgebern seinen Dank aus. Fast täglich stellen die Arbeitgeber Einsatzkräfte für Feuerwehreinsätze frei. In der heutigen Zeit auch nicht selbstverständlich.
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