Große Resonanz auf Zivilcourage-Tag im Cineplex


Die Verantwortlichen waren mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. Foto: Weisser Ring
Die Verantwortlichen waren mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. Foto: Weisser Ring

Goslar. Am Zivilcourage-Tag der Goslarer Zivilcouragekampagne gegen Mobbing in Schulen setzten sich 600 Jugendliche zusammen mit TV-Moderator Dennie Klose im Cineplex ein Zeichen: „Sei stark, hol dir Hilfe!“


Als der Schirmherr Landrat Thomas Brych den diesjährigen Zivilcouragetag gegen Mobbing und Cybermobbing im Goslarer Cineplex eröffnet, haben bereits 600 Schüler und Lehrkräfte aus dem Landkreis Goslar platzgenommen. Dieses große Interesse werten der Landrat, die einladenden Initiatoren der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) und die teilnehmende Niedersächsischen Landesschulbehörde, als großen Erfolg.

„Damit wollen wir die schulischen Bemühungen unterstützen, den „Mobbern die Rote Karte“ zu zeigen und die Opfer auffordern: „Sei stark, hol dir Hilfe!“, so Moderator Günter Koschig von der Opferhilfeorganisation Weisser Ring. Nach dem Kinospot mit den von Heike Göttert fotografierten Kandidaten der GZK, wurde gemeinsam der Film „Harte Schule“, eine preisgekrönte Dokumentation aus Amerika, die Mobbing von Kindern und Jugendlichen aller Art thematisiert, angeschaut. Die gezeigten gravierenden Auswirkungen, die Attacken auf die Kinder selbst und ihre Familien haben, ergriffen alle Teilnehmer. Die Tatsache, dass zwei Mobbing-Opfer nur posthum zu Wort kommen, da sie die brutalen Übergriffe einfach nicht mehr aushielten und sich das Leben nahmen belegt, wie wichtig es ist, dass alle (Eltern, Lehrkräfte, Sozialpädagogen und die Gesellschaft) Engagement gegen Mobber zeigen und sich für die Opfer einsetzen.

Mobbingopfer sollten sich Hilfe suchen


Im Anschluss fand mit den Schülerinnen und Schülern eine Diskussion statt. Viele von ihnen wollten wissen, wer Betroffenen an der Schule helfen kann, wenn sie gemobbt werden. Die Präventionsfachkraft Jutta Sengpiel von der Landesschulbehörde berichtete unter anderem von Mobbinginterventionsteams in Schulen, die spezielle Hilfestellung für die Opfer anbieten. Lehrer und Schulsozialpädagogen seien Ansprechpartner. Elementar sei jedoch, dass sich die Betroffenen rechtzeitig jemandem anvertrauen. Häufig haben sie den Mut dazu nicht. Wünschenswert wäre in solchen Fällen, dass Mitschüler sich von den Mobbern distanzieren, Zivilcourage beweisen und sich für die Betroffenen einsetzen, damit die Situation nicht weiter eskaliert.

TV-Moderator und GZK-Gesicht Dennie Klose, ausgebildeter Pädagoge, forderte alle zum „Hinsehen, Helfen und Handeln gegen Gewalt und Mobbing auf. „Ich bin selbst Vater und zutiefst vom gezeigten Film betroffen“. Goslars Polizeichefin, Polizeidirektorin Petra Krischker, machte in ihren Statements ebenfalls Mut, Flagge gegen Gewalt zu zeigen und wies auf Hilfestellung durch ihr Präventionsteam hin. Die Beauftragte für Jugendaschen, Polizeihauptkommissarin Stephani Gobernack, macht nicht nur Unterricht zum Thema gegen Mobbing und Cybermobbing in Schulen, sondern gab den Ratsuchenden praktische Tipps, wo und wie sie - auch anonym - Hilfe bekommen.

Cineplexbetreiber Jill und Florian Wildmann, die Ideengeber dieses Tages, waren von den zahlreichen Diskussionsbeiträgen der Kinogäste zum Teil sehr betroffen und wollen den Tag im nächsten Jahr wieder anbieten. Opferhelfer Koschig dankte allen Schulen für deren Teilnahme und Bereitschaft, das Thema Mobbing weiter im Unterricht zu behandeln. Hilfreiche Links gibt es demnächst auf der Internetseite der GZK www.zivilcourage-goslar.de.


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