Goslar. Der Oberbürgermeister der Stadt Goslar, Dr. Oliver Junk, sendet an dieser Stelle noch einmal seine ganz persönlichen Grußwort zum neuen Jahr.
Liebe Goslarerinnen und Goslarer,
liebe Freunde und Gäste unserer Stadt,
wieder geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Die Jahresrückblicke im Fernsehen haben uns daran erinnert, was 2015 alles geschehen ist und wir bereits vergessen haben. Wer als Bürger oder Bürgerin der Stadt Goslar das kommunalpolitische Jahr 2015 Revue passieren lässt, dem werden sicher einige herausragende Ereignisse im Gedächtnis geblieben sein: im Kulturbereich die Paul-Lincke-Ring-Verleihung an Clueso, die Kaiserring-Verleihung an Boris Mikhailov oder das 50-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum mit Arcachon. Im Bereich Wirtschaft die Einweihung des neuen Batterie- und Sensoriktestzentrums auf dem Energie-Campus und des Ameos-Klinikums oder die Planungen rund um Fliegerhorst und Kaiserpfalzquartier. Im Baubereich der Antrag zur Aufnahme des Bereiches „Altstadt – östlicher Teil“ ins Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ oder der Start des fünften Sanierungsabschnitts der Fußgängerzone, die Förderzusage über fünf Millionen Euro zum Rathausumbau, die Mensaeinweihung der Grundschule Vienenburg oder die Machbarkeitsstudie zum Umbau der Hauptschule Kaiserpfalz in einen Kulturmarktplatz mit Bibliothek und Archiv. Und dies ist nur ein kleiner Querschnitt der Themen und Entwicklungen, die uns in 2015 beschäftigt haben und auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen werden.
Besonders erfreulich ist für mich die Entwicklung des städtischen Haushalts. Von in der Spitze fast 60 Mio. Euro Liquiditätskrediten tilgte das Land bzw. die kommunale Solidargemeinschaft durch den Zukunftsvertrag rund 44 Mio. Euro. Danach mussten wir noch rund 15 Mio. Euro aus eigener Kraft zurückzahlen. Dies war dann im letzten Quartal 2014 geschafft. Mit dem Haushalt 2016 können wir nach unseren Planungen jetzt erstmals Liquiditätsüberschüsse - also Überschüsse aus laufender Verwaltungstätigkeit - für Investitionen nutzen, bzw. Investitionen in adäquater Höhe überhaupt ermöglichen. Denn Goslar als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort lebt von Investitionen in seine Infrastruktur und mit Investitionen machen wir Goslar zukunftsfest.
Erlauben Sie mir daher noch einen kurzen Ausblick auf das Jahr 2016: Eines der wichtigsten Impulsprojekte ist sicher der Umbau unseres Rathauses zum Welterbe-Zentrum als zentrale Informations- und Anlaufstelle im Herzen der Stadt. Außerdem sollen bis 2018 die Tourist-Info und Räume für Ausstellungen, Vorträge und Ratssitzungen Platz finden, ein echter Mehrwert für Goslar. Beim Kaiserpfalzquartier ist nach dem Aus der ECE-Planungen der Goslarer Unternehmer Hans-Joachim Tessner am Zuge. Neben einem Hotel mit Tagungszentrum und einer Neugestaltung des Domplatzes soll nach dem derzeitigen Planungsstand ein Kaiserringmuseum als Schaufenster für zeitgenössische Kunst entstehen.
Das Thema Kampfmittel belastet weiter die Verhandlungen um das Fliegerhorstgelände. Nach einer großen Beratungsrunde mit allen potenziellen Investoren bin ich aber optimistisch, dass im nächsten Jahr die Erschließung des Areals starten kann.
Der Energie-Campus wird neues Domizil der Kita Zum Frankenberge. Für rund 1,9 Mio. Euro entsteht dort ein Haus für Kinder und Wissenschaft, denn im oberen Bereich wird ein modernes Tagungszentrum zu Seminaren und wissenschaftlichen Treffen einladen. Damit verbessern wir deutlich unser Tagungsangebot und stärken auch die Position unserer Wissenschaftler von Fraunhofer, EFZN und weiterer Einrichtungen, denn die potenziellen Nutzer sitzen gleich nebenan. Mit dem Projekt „Kulturmarktplatz“ stehen wir noch ganz am Anfang. Eine Konzentration unserer kulturellen Einrichtungen wie Bibliothek und Archiv könnte ein weiterer Baustein werden, um eine nachhaltige Entwicklung unserer Innenstadt zu befördern.
Auf der großen Bühne der Weltpolitik werden wir momentan Zeugen beunruhigender, ja beängstigender Ereignisse. Militanter religiöser Fanatismus wird zunehmend zu einer Bedrohung und die IS-Anschläge von Paris galten uns allen, ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Damit ist der Krieg ganz nah zu uns herangerückt. Unsere Gesellschaft wird das kommende Jahr vor eine enorme Herausforderung, ja auf die Probe stellen. Ende 2015 werden über 1 Million Flüchtlinge Deutschland erreicht haben. Diese Menschen zu versorgen, unterzubringen und sie in die Gesellschaft zu integrieren ist ein großer Kraftakt. Ich danke deshalb allen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sehr herzlich, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren und einen großen Beitrag der Unterstützung leisten. „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.“ Frei nach Erich Kästner gilt mein besonderer Dank allen ehrenamtlich Tätigen in unserer Stadt, die mit wertvollem persönlichen Einsatz an vielen Stellen für die Gemeinschaft arbeiten.
Ich wünsche Ihnen für das Jahr 2016 viel Glück, Gesundheit und persönliche Zufriedenheit und uns allen ein weiter gutes, erfolgreiches Miteinander.
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