Clausthal-Zellerfeld,. Wolfang Pfuhl, der Urenkel des weltberühmten Arztes und Forschers Robert Koch, und Harzkliniken-Geschäftsführerin Adelheid May haben am heutigen Montag laut einer Pressemitteilung der Klinik offiziell die „Robert-Koch-Gedenktafel“ an einer Außenwand in der Nähe des Haupteinganges der Asklepios Harzklinik eingeweiht.
Die Tafel soll die Erinnerung an den herausragenden Mediziner und Bürger der Stadt noch weiter verstärken. Im Klinikgebäude gibt es bereits eine Gedenktafel zu Ehren von Robert Koch im Eingangsbereich. „Ich freue mich sehr darüber, damit wird die Erinnerung an meinen Ur-Großvater auch außen am Gebäude nun sichtbar wachgehalten“, sagte Wolfgang Pfuhl. Am Rande äußerte sich der Urenkel von Robert Koch auch zur allgemeinen, langjährigen Diskussion um die Harzklinik Clausthal-Zellerfeld. Pfuhl sagte dazu: „Ich bin erstaunt, dass das Land Niedersachsen im Jahr 2014 selbst für eine Geriatrie dort 85 Betten vorgeschlagen hat und dies dann - obwohl die Harzkliniken das große Geriatrie-Projekt realisieren wollten - nicht entschieden hat, sondern eine viel kleinere Lösung forcierte, die nun auf 28 Betten hinausläuft. Das ist für mich völlig unverständlich.“
Adelheid May, Geschäftsführerin der Asklepios Harzkliniken und der Asklepios Kliniken Schildautal, würdigte die Gedenktafel als ein weiteres Bekenntnis zur Historie des Standortes. „Wir sind sehr stolz, dass Robert Koch als ein verdienter Bürger der Stadt zu unserer Geschichte gehört, und natürlich auch weiterhin zu unserer Identität. Eine Gedenktafel haben wir ja schon. Nun freuen wir uns, dass wir gemeinsam die Erinnerung hier noch stärker verankert haben.“ Die Klinik hat damit auch auf den großen Zuspruch in der Bevölkerung reagiert, die Erinnerung an den berühmten Namensgeber des ehemaligen „Robert-Koch-Krankenhauses“ weiterhin wachzuhalten. Hintergrund zum Verständnis: Das Krankenhaus hatte nach dem Verkauf der Klinik durch den Landkreis an Asklepios im Jahr 2003 den neuen und offiziell rechtsverbindlichen Namen „Asklepios Harzklinik Clausthal-Zellerfeld“ bekommen. Weil die Asklepios Harzkliniken dazu rechtlich verpflichtet sind, musste dann auch ein Schild am Gebäude mit dem Zusatz: „Robert-Koch-Krankenhaus“ durch ein neues Schild ohne den Namen Robert Koch ersetzt werden – dies hatte offenbar bei einem Teil der Bevölkerung der Stadt zu Irritationen geführt, aber auch zugleich ihre Verbundenheit mit der Historie gezeigt.
Schönes Zeichen für die Menschen
„Ich habe Verständnis dafür, dass Asklepios am Gebäude einen Zusatz mit dem Namen Robert Koch abnehmen musste“, hatte Wolfgang Pfuhl bei einem Treffen mit Geschäftsführerin May im März 2017 gesagt, damals war die Gedenktafel gemeinsam beschlossen worden. „Für die Bürger ist es ein deutliches, wichtiges und schönes Zeichen“, sagte damals auch die Vorstandsvorsitzende des Fördervereins „Mensch zu Mensch“, Margot Neumann, die zugleich Patientenbeauftragte der Klinik in Clausthal-Zellerfeld ist, sie hatte den Kontakt zum Nachfahren von Robert Koch hergestellt.
Robert Koch wurde 1843 in Clausthal geboren, er wuchs in der Berg- und Universitätsstadt auf und machte dort sein Abitur. Robert Koch gilt als Mitbegründer der modernen Bakteriologie und Mikrobiologie und hat grundlegende Beiträge zur Infektionslehre sowie zum Aufbau der Tropenmedizin in Deutschland geleistet. Der Bakteriologe entdeckte den Milzbranderreger, das Tuberkulosebakterium, das Cholerabakterium und den Erreger der Malaria. 1905 erhielt Robert Koch den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Ihm zu Ehren heißt das ehemalige Berliner Institut für Infektionskrankheiten heute Robert Koch-Institut. In Clausthal-Zellerfeld ist er unter anderem als Namensgeber für eine Straße, das Gymnasium und durch den Robert-Koch-Förderpreis präsent sowie durch die bereits vorhandene Gedenktafel im Inneren der Harzklinik.
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