Harz. Trotz der schwierigen Bedingungen durch das enge Aufeinanderfolgen von Stürmen, Schneeschmelze und hohen Niederschlägen haben die Harzwasserwerke das übers Wochenende drohende Hochwasser im Harz zurückgehalten und seit vergangener Woche rund zehn Millionen Kubikmeter Wasser in den Talsperren aufgefangen. Das entspricht ungefähr dem Volumen einer halben Innerstetalsperre. Das berichten die Harzwasserwerke in einer Pressemitteilung.
"Insgesamt sind unsere Talsperren im Westharz mit circa 81 Prozent gut gefüllt“, sagt Pressesprecherin Marie Kleine. "An der Oder-, Söse- und Innerstetalsperre befinden wir uns im sogenannten Hochwasserrückhalteraum, den wir in enger Absprache mit der Talsperrenaufsicht des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den nächsten Tagen wieder leeren werden.“ Der Hochwasserrückhalteraum stehe dann wieder für eventuelle weitere Hochwasser voll zur Verfügung. Niederschläge seien laut Vorhersagen in den kommenden Tagen im Harz aber kaum vorhergesagt. "Wir werden kurzfristig erstmal keine Unterwasserabgaben von den Talsperren in die Flussläufe erhöhen müssen. Insgesamt ist die Lage also unter Kontrolle“, sagt Kleine.
Hohe Zuflüsse waren in der Nacht von Sonntag auf Montag insbesondere an der Oder-, Oker- und Eckertalsperre zu verzeichnen, in deren Einzugsgebiet teilweise mehr als 50 Millimeter Niederschlag fielen. "Besonders ist die Situation allerdings nicht durch die hohen Niederschlagszahlen, sondern durch die Kombination mit dem Sturm gewesen“, erklärt Kleine. "Insbesondere im Auge hatten wir heute Nacht die Gose-Ableitung, den Wintertalbach und den Radau-Stollen, die alle drei durch Schwemmmaterialien teilweise verlegt waren.“ Diese konnten vor Ort freigeräumt werden, sodass das Wasser in die Talsperren abfließen konnte.
Windwurf an den Teichen der Oberharzer Wasserwirtschaft
Auch die Zu- und Abflüsse an den Teichen der Oberharzer Wasserwirtschaft waren durch die Stürme mitunter von umgestürzten Bäumen blockiert oder erschwert. "Wir haben die Zeit zwischen Sturm und Niederschlägen schnell genutzt, um die wichtigsten Zuflüsse und Hochwasserentlastungen frei zu räumen und uns Wege zu unseren Anlagen, die ja noch von Hand manuell bedient werden müssen, zu verschaffen“, sagt Kleine. "Mittelfristig müssen wir prüfen, ob es in Zukunft nicht Sinn macht, rund um unsere Anlagen die Schutzstreifen präventiv zu vergrößern, sodass die Kombination Sturm und Hochwasser nicht zu einer so angespannten Situation führen kann.“ Hochwasserentlastungen wie zum Beispiel am Unteren Schalker Teich wurden durch umgekippte Bäume eingeschränkt. Am vollständig gefüllten Oderteich konnte der zusätzliche Niederschlag durch die Hochwasserentlastung zuverlässig ablaufen. Hier fließen aktuell rund sechs Kubikmeter die Sekunden in die Odertalsperre ab.
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