Goslar. Seit über einem Jahr können neue Einsatzkräfte der Feuerwehr nicht ausgebildet werden. Ein wesentlicher Einschnitt durch die Pandemie, der auch einige Komplikationen mit sich bringt. So habe sich ein historischer Stau an Ausbildungslehrgängen gebildet. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass die Räumlichkeiten die Kapazitäten nicht hergeben. Statt bisher 40 Kameraden, finden derzeit lediglich zehn bis 13 in den Räumen Platz, wie Kreisbrandmeister Uwe Fricke gegenüber regionalHeute.de berichtet.
Dies führt dazu, dass neue Führungskräfte unter Umständen nicht in ihre Funktion versetzt werden können. "Ich musste schon einem stellvertretenden Ortsbrandmeister verweigern sein Amt auszuführen, weil er einfach nicht die Chance hat, in der nächsten Zeit die Lehrgänge zu besuchen", erklärt Fricke.
Um in einem Einsatz über genügend Kräfte zu verfügen, legt die Feuerwehr Goslar zurzeit ihren Schwerpunkt auf die Truppmann-Ausbildung. Dieser Lehrgang, der früher Grundlehrgang hieß, sei der erste und einer der entscheidenden für die jungen Kameraden die eintreten oder von der Jugendfeuerwehr übergetreten sind, erklärt Stadtbrandmeister Christian Hellmeier. Der verpflichtende Lehrgang muss absolviert werden, um überhaupt die Tätigkeit eines aktiven Feuerwehrmannes aufnehmen zu dürfen. Dabei werden unter anderem Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung und Grundrechte aber noch vieles mehr gelehrt. "Der Grundstock an Wissen über unsere Tätigkeiten ist ja unwahrscheinlich vielseitig geworden. Deswegen ist dieser Grundlehrgang auch ein 40-Stunden Lehrgang geworden", erklärt Hellmeier. Im Bereich des Ehrenamtes werde dieser daher auch auf drei Wochenenden gestreckt.
Um dem Ausbildungsstau entgegenzutreten, hat der Stadtverband der Goslarer Feuerwehren jetzt die Truppmann Teil 1-Ausbildung in Eigenregie gestartet.
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