Hohle Bäume als Bienenheim - Seit 30 Jahren stehen sie unter Schutz

Anlässlich dieses Jubiläums informieren die Landesforsten über die Bedeutung von Höhlen- und Brutbäumen.

Bienen machen es sich in einem hohlen Baum gemütlich.
Bienen machen es sich in einem hohlen Baum gemütlich. | Foto: Sonnabend / Landesforsten

Clausthal-Zellerfeld. Im Schutz eines hohlen Fichtenstammes sammeln wild lebende Honigbienen Nahrung aus den Wirtschaftswäldern der Niedersächsischen Landesforsten. Naturschutzförster und Hobby-Imker Jörg Sonnabend entdeckte das Bienenvolk im Forstamt Clausthal und fotografierte das ungewöhnliche Eigenheim. Zum Weltbienentag am 20. Mai 2021 erinnert Waldökologe Sonnabend an die Bedeutung von Höhlen- und- Brutbäumen. Wie in einer Pressemitteilung berichtet wird, stellten die Landesforsten vor 30 Jahren die ersten "Höhlenbäume" im Rahmen des Programms "LÖWE" unter Schutz.


„Nicht nur Bäume mit Spechtlöchern oder Schwarzstorchnestern sind nach unserem LÖWE-Programm geschützt. Auch Höhlenbäume sind wertvolle Lebensräume im Wirtschaftswald, die seit dreißig Jahren einen besonderen Schutzstatus genießen und nicht gefällt werden“, freut sich Jörg Sonnabend über die Erfolge des langfristigen ökologischen Waldentwicklungsprogramm – kurz LÖWE genannt. Seit 1991 sei es verbindlich im Landeswald eingeführt und habe alle wechselvollen Regierungsbündnisse in Niedersachsen überdauert, sagt Sonnabend.

Internationaler Tag der Biodiversiät am 22. Mai


Zum internationalen Tag der Biodiversität am 22. Mai sieht Sonnabend für Bienen und andere Insekten in den Landesforsten gute Bedingungen. „Drei Trockenjahre mit viel Sonnenschein und hohen Temperaturen haben eine Borkenkäfer-Massenvermehrung ausgelöst. Überall im Harz sind riesige Freiflächen und besonnte Kleinstrukturen entstanden, auf denen in Kürze unzählige Blühpflanzen wie der Fingerhut, das Waldweidenröschen oder das Fuchskreuzkraut wachsen werden. Für unser wildlebendes Honigbienenvolk und alle anderen Insekten ist der Tisch gut gedeckt“, ist Förster Sonnabend optimistisch.

Wälder nachhaltig bewirtschaften


Das Programm zur "Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung" – kurz LÖWE gilt seit nunmehr 30 Jahren in den Wäldern der Niedersächsischen Landesforsten: Es wurde im Jahr 1991 als Regierungsprogramm der damaligen niedersächsischen Landesregierung für den Landeswald eingeführt und ist seitdem die verbindliche Leitlinie für die nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung der rund 330.000 Hektar Landeswald. Bundesweit war Niedersachsen mit dem LÖWE-Programm Vorreiter, dem viele Bundesländer mit ähnlichen Ansätzen eines Waldbaues auf ökologischer Grundlage für ihre Landes- und Staatswaldflächen folgten.

Mit Gründung der Niedersächsischen Landesforsten als Anstalt öffentlichen Rechts wurde LÖWE per Satzung vom 6. Juni 2005 als "Unternehmensphilosophie" unverändert übernommen. LÖWE war und ist notwendig, um stabile Wälder zu entwickeln und in Zukunft zu erhalten, nur so lassen sich die hohen gesellschaftlichen Anforderungen an die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion im Landeswald miteinander verbinden. LÖWE ist die Basis der Landesforsten, um den Landeswald zum Wohle der Allgemeinheit zu bewirtschaften.


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