Goslar. Last-Minute-Lehrstellen zu besetzen: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind im Landkreis Goslar noch 283 offene Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hin.
Die NGG appelliert dabei an Schulabgänger, sich auch in der Lebensmittelbranche umzugucken. „Vom Industriekaufmann bis zur Getränke-Laborantin – die Ernährungswirtschaft bietet ein breites Spektrum, viele Perspektiven und tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen“, sagt NGG-Geschäftsführer Manfred Tessmann. Im Kreis Goslar zählt die Branche laut Arbeitsagentur noch zwölf offene Ausbildungsplätze.
„Digital Natives“ sind gefragt
Die Lebensmittelindustrie sei in den vergangenen Jahren deutlich attraktiver geworden, betont Tessmann: „Hinter dem Mineralwasser oder dem Fruchtsaft stecken viel Hightech und Know-how. Eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik deckt von der Anlagensteuerung bis zur Produktentwicklung eine breite Palette ab. Wie kaum eine andere Branche verändert sich die Ernährungswirtschaft durch die Digitalisierung – von der Produktion über die Lieferkette bis zum Kunden-Feedback per Social Media. Hier sind gerade ,Digital Natives‘ gefragt, die mit dem Smartphone oder Tablet aufgewachsen sind.“
Neben dem Lebensmitteltechniker suchen Betriebe nach NGG-Angaben insbesondere auch Mechatroniker- und Informatiker-Nachwuchs. Manfred Tessmann: „Wer sich beim Jobstart für die Ernährungsbranche entscheidet, gehört zu den Azubi-Besserverdienern. Die Vergütungen liegen etwa in der Mineralbrunnenindustrie zwischen rund 850 Euro im ersten und knapp 1.100 Euro im letzten Lehrjahr – und damit höher als zum Beispiel bei einem Kfz-Azubi.“ Ein gelernter Brauer im ersten Berufsjahr kommt auf gut 3.400 Euro pro Monat. Außerdem hat die NGG ein tarifliches Weihnachtsgeld sowie Zuzahlungen des Arbeitgebers in die betriebliche Altersvorsorge durchgesetzt. Tessmann: „Und auch wer etwas Originelles sucht, wird in der Lebensmittelindustrie fündig. Zum Beispiel als Azubi zum Speiseeishersteller.“ Weitere Infos rund um die Ausbildung gibt es im Netz unter: www.berufenet.arbeitsagentur.de.
Niedersachsen Schlusslicht beim Lehrstellen-Angebot
Zugleich ruft die NGG die Arbeitgeber auf, sich intensiver um die Berufsausbildung zu kümmern. Mit 89 Ausbildungsplätzen auf 100 Bewerber ist Niedersachsen nach Angaben des DGB Schlusslicht beim Lehrstellen-Angebot.
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