Jugend humanitärer Hilfe sammelt Geld- und Sachspenden

von Martina Hesse


Der Verein Jugend humanitärer Hilfe sammelt am 17. Oktober Spenden für die Opfer der Terroranschläge durch ISIS im Nordirak. Sachspenden können von 14.30 bis 16 Uhr in der Petersilienstraße 33a abgegeben werden. Foto: Jugend humanitärer Hilfe e.V.
Der Verein Jugend humanitärer Hilfe sammelt am 17. Oktober Spenden für die Opfer der Terroranschläge durch ISIS im Nordirak. Sachspenden können von 14.30 bis 16 Uhr in der Petersilienstraße 33a abgegeben werden. Foto: Jugend humanitärer Hilfe e.V.



Goslar. Seit vergangenem Oktober gibt es den Verein Jugend humanitärer Hilfe (JhH) in Goslar, der sich aus neun yezidischen Mitgliedern zusammen setzt. Die Vereinsgründung erfolgte nach den schrecklichen Überfällen der ISIS im Sindschar-Gebirge im Irak im August 2014.

Bei den Überfällen ging es nicht um Öl oder andere Bodenschätze. Es ging um die Menschen, vor allem um die Frauen und Mädchen, die von den Terroristen als Haushalts- und Sexsklavinnen, als Handelsgut oder Geldeinnahmequelle genutzt werden sollten. Die yesidischen Männer wurden größtenteils direkt erschossen, denn nach Auffassung der ISIS-Terroristen sind sie aufgrund ihres Glaubens wertlos. Viele der gefangenen Frauen und Mädchen halten den physischen Belastungen sowie dem psychischen Druck nicht stand und begehen Selbstmord während, aber auch nach der Gefangenschaft. Aktuell sind noch rund 3.500 Frauen und Mädchen gefangen, wie Manal Kado, Ansprechpartnerin des Vereins, regionalGoslar.de gegenüber bestätigte.

Das erklärte Zeil des JhH ist es, die Menschen vor Ort so zu versorgen und betreuen, dass sie sich nicht auf den Weg machen, sondern in der Heimat bleiben. Vor diesem Hintergrund werden aktuell auch Sponsoren gesucht, die dabei helfen können, ein Waisenhaus für Trümmerkinder zu errichten. Diese Kinder müssen sich seit dem Anschlag durch die ISIS weitgehend ohne Eltern oder andere Verwandte durchschlagen. Sie benötigen dringend Hilfe und Schutz, um in ein geregeltes Leben zurück zu finden. Bisher konnte der JhH bereits sechs LKW-Ladungen (40-Tonner) mit Hilfsgütern in den Nordirak schicken. Besonders wichtig sind Kleidung, medizinische Hilfsmittel und Hygiene- sowie Bettartikel. Für eine gerechte Verteilung der Sachspenden sorgen einzelne Vereinsmitglieder, die extra in die Krisengebiete fliegen.

Spendensammlung am 17. Oktober


Für diesen Winter ist der siebte Hilfstransport geplant, für den derzeit um Spenden gebeten wird. Es werden Geld für den Transport, Medizin- und Hygieneartikel, Rollatoren, Rollstühle, Gehhilfen und Bettzubehör, also Decken, Kissen, Matratzen und so weiter gesammelt. Außerdem sollen traumatisierte Frauen eine Perspektive erhalten. Zu diesem Zweck werden Nähmaschinen und Nähzeug sowie Reststoffe ab einem Meter gesammelt. Die nächste Spendenannahme ist am Samstag, dem 17. Oktober, in der Zeit zwischen 14.30 bis 16 Uhr geplant. Sachspenden können direkt in der Petersilienstraße 33a in Goslar abgegeben werden. Geldspenden sind wichtig und erwünscht. Die Kontoverbindung des Vereins lautet: Kontoinhaber: JhH e.V., IBAN: DE19 2505 0000 0152 0375 52, BIC: NOLADE2HXXX.