Goslar. In der gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Weltkulturerbe, Stadtgeschichte und Kultur und für Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Lebensraum im Welterbe soll am Dienstag erneut über die Zukunft des Kaiserpfalzquartiers beraten werden. Die Bürgerliste Goslar übt bereits Kritik.
In einer Pressemitteilung hat sie sich zu Wort gemeldet und Kritik am städtebaulichen Gutachten geäußert. Das Großprojekt, das eine Kunsthalle und ein Vier-Sterne-Hotel vorsieht, habe noch nicht alle sich ergebenden Fragen geklärt. So sei es "für die Anwohner eine absolut unbefriedigende Situation", dass noch immer ein Verkehrsgutachten fehle, mit dem ein Nachweis für eine praktikable Unterbringung des touristischen Busverkehrs erbracht werde. Auch ein fehlendes Konzept für die Kunsthalle, immerhin ein zentrales Element des Projekts, sei unglücklich. Bisher finde man für diese und die Umgestaltung des nördlichen Parkplatzes in einen so genannten „Dompark“ im städtebaulichen Gutachten lediglich grobe Platzhalter. Vor weiteren Planungsschritten müsse hier erst das weitere Vorgehen konkretisiert werden.
Überangebot könnte weitere Investitionen in die Altbausubstanz gefährden
Ein besonderer Dorn im Auge sei Henning Wehrmann die Planung des 120-Betten-Hotels im Vier- Sterne-Segment. So sei in einer öffentlichen Diskussion im August bereits deutlich geworden, dass die städtebauliche und wirtschaftliche Verträglichkeit des Vorhabens fragwürdig sei: "Seit Beginn des Planungsprozesses wurden über 250 neue Bettenangebote vorrangig in dieser Hotelkategorie in der historischen Altstadt geschaffen oder befinden sich im Bau. Ein Überangebot, noch dazu in einem deutlich wirtschaftlicher zu betreibenden Neubau, gefährdet daher weitere Investitionen in die Altbausubstanz", befindet er. Beispielhaft sei hierfür die Umplanung in der ehemaligen Realschule Hoher Weg, in der statt der gewünschten Hotelnutzung, lediglich Dauerwohnungen entstehen sollen. Die Entwicklung des Pfalzquartiers solle nur voran getrieben werden, wenn negative Auswirkungen auf Altstadt und Welterbe ausgeschlossen werden könnten, befindet Wehrmann.
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