Goslar. Die Kreisfeuerwehr Goslar feiert in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen der Spezialeinheit "Messen und Spüren". Aus diesem Anlass berichtet die Kreisfeuerwehr über die Entwicklung der Spezialeinheit.
Die Spezialeinheit „Messen- und Spüren“ der Kreisfeuerwehr Goslar sei im Jahre 1994 vom damaligen Kreisbrandmeister Manfred Friedrich gegründet und durch den Landkreis Goslar technisch ausgestattet worden. Zuerst habe die Ausrüstung lediglich aus 10 Messkoffern bestanden, in denen sich jeweils ein Prüfröhrchensatz, eine dazugehörige Pumpe und ein Ex-Warngerät befunden haben. Geführt worden sei diese Einheit zuerst durch den damaligen Samtgemeindebrandmeister der Samtgemeinde Oberharz, Hans Schreier. Ein Jahr später habe Uwe Fricke von der Feuerwehr Bad Harzburg das Amt des Leiters Messleitung von Hans Schreier übernommen. Uwe Fricke habe anschließend die Mess- und Spürfeuerwehren zusammen mit seinem damaligen Stellvertreter Rudolf Nowak von der Feuerwehr Bodenstein grundlegend neu strukturiert. Es seien Zuständigkeiten und Einsatzabschnitte festgelegt und eine beständige Ausbildung eingeführt worden.
Stetige Verbesserung der Spezialeinheit
In dieser Zeit haben viele große Einsätze abgewickelt werden müssen. Der größte Einsatz sei der Bromaustritt in Langelsheim am 17. Juli 1998 gewesen. Aber es seien noch viele weitere große Messeinsätze gefolgt. Nachdem Rudolf Nowak als Stellvertreter aus Altersgründen habe ausscheiden müssen, sei Klaus Kiehne von der Feuerwehr Bornhausen der neue stellvertretende Leiter Messleitung geworden. Zusammen mit Uwe Fricke seien die Aus- und Fortbildung und die technische Ausstattung der Mess- und Spürfeuerwehren beständig weiterentwickelt worden. Neben dem zeitlichen Engagement seien auch viele, zum Teil privat finanzierte oder gespendete, Einsatzhilfsmittel beschafft und somit die Einsatzmittel beständig verbessert und erweitert worden. Die Kreismessleitung sei in eine Messleitkomponente umgewandelt worden, die danach aus drei Einsatzfahrzeugen bestanden habe. Dies seien je ein Mannschaftstransportfahrzeug bei den Feuerwehren Bad Harzburg, Bornhausen und Buntenbock gewesen. Mit dem Kameraden Kay Kosemund von der Berufsfeuerwehr Braunschweig und Feuerwehr Buntenbock sei dann auch ein sehr kompetenter Fachberater für den Bereich Messen- und Spüren gefunden worden.
Zeitliches Engagement, private Mittel und Spenden
Im Januar 2016 habe der bisherige Leiter der Messleitung, Uwe Fricke, das Amt des Kreisbrandmeisters übernommen. Uwe Fricke habe danach das Amt des Leiters Messleitung an seinen Stellvertreter Klaus Kiehne übergeben. Neuer Stellvertreter sei danach Michael Beyer von der Feuerwehr Bad Harzburg geworden und in jüngster Zeit sei Dennis Viehweger von der Feuerwehr Buntenbock zum zweiten Stellvertreter ernannt worden. Diese drei Kameraden bilden fortan zusammen mit dem Fachberater Kay Kosemund das Führungsteam der Mess- und Spürfeuerwehren im Landkreis Goslar.
Kreisbrandmeister Uwe Fricke habe sich anschließend dafür eingesetzt, dass ein beim ABC-Zug des Landkreises stationiertes Einsatzfahrzeug der Kreismessleitung als Einsatzmittel ab 2017 zur Verfügung gestanden habe. Zusammen mit dem Kreisschirrmeister der FTZ Goslar, dem Kameraden Martin Müller, haben Klaus Kiehne und der Kreisbrandmeister Uwe Fricke 2018 ein komplett neues Messleitfahrzeug entwickeln und dank der vom Kreistag zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel ausschreiben und beschaffen können. Das neue Messleitfahrzeug habe im Laufe dieses Jahres in den Dienst gestellt werden können. Das neue Messleitfahrzeug stehe seitdem im Feuerwehrhaus der Ortsfeuerwehr Bornhausen und habe sich schon bei Einsätzen bewährt. Für die Arbeit in der Messleitkomponente sei dieses Fahrzeug ein Quantensprung gewesen. Die Feuerwehr Buntenbock habe sich innerhalb der Messleitkomponente auf die Aufgaben der Wasseranalyse spezialisiert. In Kürze werden zudem zwei Messfeuerwehren (Feuerwehr Altwallmoden und Feuerwehr Bettingerode) mit einer mobilen Lautsprecheranlage zur Bevölkerungswarnung ausgestattet, sodass bei Schadstofffreisetzungen hier ebenfalls eine bessere Warnung der Bevölkerung erfolgen könne.
Bessere Warnung der Bevölkerung
Die Alarm- und Ausrückordnung für die Mess- und Spürfeuerwehren sehe vor, dass, wenn es zu einer Schadstofffreisetzung in einer kommunalen Gebietskörperschaft kommt, neben der Messleitkomponente die jeweils fünf nächstgelegenen Messfeuerwehren alarmiert werden und dann gemeinsam die jeweilige Einsatzleitung unterstützen. Die Messtrupps werden danach von der Messleitkomponente zu Messpunkten in die Fläche entsendet. Dort werden entsprechend des jeweiligen Auftrages Luftschadstoffmessungen, Wasserproben oder Bodenproben durchgeführt und in ein Messkataster eingetragen. Die Mess- und Spürfeuerwehren seien allerdings nur in der Lage, grobe Messungen durchzuführen, die in erster Linie dazu dienen, festzustellen, ob weitere Feuerwehrmaßnahmen noch durchzuführen seien. Sie sollen und können nicht die bei Schadstofffreisetzungen eventuell erforderlichen analytischen Untersuchungen durch Fachfirmen ersetzen. Dazu seien die Einsatzkräfte nicht ausgebildet und sie haben auch die dafür notwendigen teuren und zeitintensiven analytischen Messgeräte und Messverfahren nicht zur Verfügung. Die Spezialeinheit „Messen- und Spüren“ stelle dennoch eine wichtige und nicht mehr wegzudenkende Einrichtung innerhalb der Kreisfeuerwehr Goslar dar.
Diese Feuerwehren sind dabei:
Nachstehend aufgeführte Feuerwehren gehören heute zur Spezialeinheit „Messen- und Spüren“:
Ortsfeuerwehr Buntenbock, Ortsfeuerwehr Neuenkirchen, Ortsfeuerwehr Altwallmoden, Ortsfeuerwehr Bornhausen, Ortsfeuerwehr Herrhausen, Ortsfeuerwehr Ostharingen, Ortsfeuerwehr Oker, Ortsfeuerwehr Bredelem, Ortsfeuerwehr Lengde, Ortsfeuerwehr Sankt Andreasberg, Ortsfeuerwehr Bettingerode, Ortsfeuerwehr Bad Harzburg
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