Kundgebungen verliefen friedlich

von Alec Pein


Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus am Sonntag vor dem ehemaligen Standesamt in der Rosentorstraße. Foto: Alec Pein
Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus am Sonntag vor dem ehemaligen Standesamt in der Rosentorstraße. Foto: Alec Pein



Goslar. Friedlich verliefen laut der Polizeiinspektion Goslar die Kundgebungen gestern Mittag in der Rosentorstraße. Vereinzelte Störungsversuche führten zu Platzverweisen, außerdem sei ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet worden.

Um 13.30 Uhr begann die Versammlung unter dem Motto "Flüchtlinge willkommen - kein Platz für Rasstisten" vor dem ehemaligen Standesamt in der Rosentorstraße mit rund 120 Beteiligten. Beendet wurde die Veranstaltung bereits um 14.20 Uhr. Zwischen 14 Uhr und 14.55 Uhr fand die Veranstaltung der Gruppe "Goslar wehrt sich" vor dem Eingang zum Neuwerksgarten, nur wenige Meter entfernt von der Gegendemonstration, mit zirka 50 Personen statt. Es kam laut Polizei Goslar nur vereinzelt zu Störungsversuchen, auf die Identitätsfeststellungen und Platzverweise gefolgt hätten. Außerdem habe es Grund zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Volksverhetzung gegeben, das nun von der Polizeiinspektion Goslar bearbeitet werde.

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Michael Ohse bei der Kundgebung vor dem ehemaligen Standesamt am Sonntag. Foto:



Michael Ohse freute sich als Mitorganisator der kurzfristig angemeldeten Kundgebung über die Vielzahl der gestern erschienen Goslarer. Es sei ein gutes Zeichen, so viele bekannte Gesichter zu sehen, die sich zu dem Motto der Veranstaltung bekennen. Die folgenden Redner betonten ein Zeichen setzen zu wollen: Man sei zusammengekommen, weil man die rechtspopulistischen Parolen, die von der Gruppe "Goslar wehrt sich" verbreitet würden, nicht einfach so hinnehmen könne. Stattdessen sei es wichtig offen zu sein und niemanden, aufgrund von Religion oder Herkunft aus der Gesellschaft auszuschließen.


Wortbeiträge des Goslarer Bündnisses gegen Rechtsextremismus.


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Eine gänzlich andere Meinung herrschte bei der Veranstaltung der Gruppe "Goslar wehrt sich": Es müsse mehr Kontrollen geben, die sich besonders ausländischen Menschen in Deutschland widmeten. Mit "Was wäre passiert, wenn man die Waffen nicht in dem Auto gefunden hätte?" nahm einer der Redner Bezug auf eine kürzlich stattgefundene Festnahme und führte dies als Beweis für die bestehende Terrorgefahr durch Asylbewerber an. Gemeint war wohl der Fund von Gewehren und Sprengstoff im Auto eines 51-jährigen aus Montenegro stammenden Mannes, der vor zwei Wochen auf dem Weg nach Frankreich, von der Polizei auf der Autobahn 8 festgenommen werden konnte. Weiterhin klärte man die Rund 50 Teilnehmer über politische Missstände auf und stimmte vom Rednerpult die Parole "Merkel muss weg!" an. Zum Ende der Veranstaltungen ließ man einen Mann aus dem Publikum zu Wort kommen, um das Schlusswort zu Sprechen: "Euch 'Bunte' da drüben brauchen wir nicht! Wir haben hier unsere eigene Demo!". Damit war die Veranstaltung nach circa einer Stunde beendet.

Zwischenrufe und Beleidigungen


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Störungsversuch einer "ANTIFA"-Gruppe konnte friedlich verhindert werden. Foto:



Gewalttätige Auseinandersetzungen gab es laut Polizei nicht. Bei den Störungsversuchen handelte es sich um Zwischenrufe und verbale Beleidigungen während der Kundgebungen. Außerdem um den Versuch einer "ANTIFA"-Gruppe, die an der Kundgebung vor dem Standesamt teilnahm, zu der Kundgebung vor dem Neuwerksgarten vorzudringen.  Dieser Versuch konnte von der Polizei problemlos verhindert werden, jedoch nutzte man die Nähe zum Rednerpult ebenfalls für Zwischenrufe und Beleidigungen. Vor dem ehemaligen Standesamt waren Zwischenrufe von "Goslar wehrt sich"-Sympathisanten wie "Sowas bezahle ich auch noch!" und "Ist doch alles scheisse hier, ihr seid alle scheisse!" zu vernehmen.


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