Goslar. Das Erlernen als eine Schlüsselfunktion zur Integrationen ist unerlässlich für viele neu Zugewanderte. Der Landkreis Goslar hat deshalb in der vergangenen Woche zum zweiten Mal ein Feriensprachcamp durchgeführt. Das Angebot unterstützt Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren bei ihrem Weg von der Schule zur Ausbildung mit einem innovativen Sprachkurs, wie der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung berichtet.
Mit Spiel, Spaß und in alltäglichen sowie berufsbezogenen Situationen sollten die vorhandenen deutschen Schreib- und Sprachkenntnisse erweitert werden. Finanziert wurde der Kurs mit Fördergeldern der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und aus Eigenmitteln des Landkreises Goslar
Hoch motiviert zogen die Jugendlichen, die von vier Teamern betreut wurden, in die Jugendherberge Goslar ein. Die Konzeption der Woche beinhaltete unterschiedliche Module: Sprachförderung für Alltags- und berufsbezogene Situationen sowie praktische Umsetzungen. So gab es beispielsweise einen Workshop und Informationen von Magdalena Kuiff, Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit, zum Thema „Berufsorientierung“. Die jungen Menschen erfuhren dabei, wie der Weg von der Schule zum Ausbildungsplatz verlaufen kann. Im anschließenden Bewerbertraining wurden dann die theoretischen Ansätze in die Praxis umgesetzt. Interessant war, dass bereits einige der Teilnehmenden konkrete Vorstellungen ihrer späteren Berufswahl hatten. So möchten zwei Jungen Zahnarzt und Informatiker werden und die Mädchen äußerten Zeichnerin und Kinderärztin als Berufswunsch.
Praxis zum Mitnehmen
Die praktische Umsetzung des Feriensprachcamps lag in den Händen der Deutschen Angestellten-Akademie, die den Unterricht vor Ort gestaltete. Inhaltlich konzentrierten sich die Teamer auf die Bereiche der Holz- und Metallverarbeitung sowie auf die Hauswirtschaft. Im Ergebnis konnten die Teilnehmenden unter anderem einen selbst genähten Rucksack, einen Metallwürfel als Briefbeschwerer sowie Werkstücke aus Holz als selbst gefertigte Unikate mit nach Hause nehmen. Darüber hinaus wurde Wissenswertes der deutschen Kultur genauso vermittelt wie die Geschichte Goslars als virtuelle Zeitreise im 4D Format. Ein Besuch im Bergwerksmuseum Rammelsberg sowie ein Bowling-Match waren sicherlich eine willkommene Lernpause, die den Teamgedanken festigen und gleichzeitig spielerisch den Wortschatz erweiterten sollte.
Gemeinsamer Abschied
Die Abschlussfeier des Feriencamps, zu der auch die Familien der Jugendlichen eingeladen waren, fand in der Kreisverwaltung Goslar statt. In Eigeninitiative präsentierte jeder Teilnehmende die persönliche Sprachleistung, indem ein Arbeitsbereich, eine konkrete Aufgabe oder eine Freizeitaktivität aus der Woche vorgestellt wurde. Sogar zwei kleine Theaterstücke wurden von der Gruppe vorgeführt. Zudem hatten die lernbereiten Schüler ein Buffet mit landestypischen Köstlichkeiten für alle Anwesenden vorbereitet. Mit ihren selbst erstellten Werkstücken aus Holz und Metall bedankten sie sich bei den Teamern. Mit einem „Weiter so, bleibt dran“, einem gerahmten Erinnerungsfoto, einem Datenstick mit Bildern aus der Woche und einer Teilnahme-Bescheinigung wurden die Jugendlichen von Fachdienstleiter Christian Friedrich verabschiedet.
Das Konzept des Feriensprachcamps stammt aus dem Projekt „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“. Die Zielsetzung ist, junge Menschen durch Verbesserung ihrer Sprachkenntnisse auf die Berufswelt vorzubereiten.
Da die Resonanz auf das Angebot mit dieser zweiten Auflage erfolgreich und die Rückmeldungen der jungen Lernwilligen sehr positiv war, plant der Landkreis Goslar auch für die Zukunft weitere ähnlich gelagerte Angebote.
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