„LebensRaum“: Die Johanniter sagen „Tschüss!“


Die Hilfsorganisation Johanniter ist nach eigenen Angaben trotzdem weiterhin Ansprechpartner für Hausnotruf-Kunden, Ehrenamt und Kitas. Symbolfoto: Jonas Walter
Die Hilfsorganisation Johanniter ist nach eigenen Angaben trotzdem weiterhin Ansprechpartner für Hausnotruf-Kunden, Ehrenamt und Kitas. Symbolfoto: Jonas Walter | Foto: Jonas Walter

Goslar. Der Kooperationsvertrag der Johanniter mit den Wohnbaugesellschaften und der Stadt Goslar ist ausgelaufen. Die Hilfsorganisation Johanniter ist nach eigenen Angaben trotzdem weiterhin Ansprechpartner für Hausnotruf-Kunden, Ehrenamt und Kitas.


Eine bewegte Zeit mit vielen schönen, spannenden Momenten und wunderbaren Menschen geht am 31. Juli im Wohn-Café und Beratungsbüro „LebensRaum“ in Goslar zu Ende. Nach sieben Jahren eines erfolgreichen Aufbaus und einer gelungenen Stärkung der Nachbarschaftsarbeit verlassen die Johanniter das Quartier in Jürgenohl. Der Kooperationsvertrag mit den Wohnbaugesellschaften Goslar/Harz und der Baugenossenschaft Wiederaufbau eG und der Stadt Goslar ist Ende Juni ausgelaufen und wird nicht verlängert.

Viel Expertise und außergewöhnliche Ideen brachten die Johanniter im Nachbarschaftstreff, der am 4. März 2011 in der Danziger Straße 53 eröffnet wurde, ein; viele Angebote entstanden im Laufe der letzten Jahre. „Damit ist es uns gelungen, in Goslar-Jürgenohl eine Anlaufstelle für Menschen in allen Lebenslagen zu schaffen und die gute Nachbarschaft im Stadtteil zu stärken“, blickt Johanniter-Dienststellenleiterin Samantha Brinkwirth traurig, aber auch stolz auf die vergangenen Jahre und getane Arbeit zurück.

Beratung und Vermittlung


Im Quartier fanden regelmäßig Beratung und Vermittlung von ambulanten Hilfen wie Hausnotruf, Menüservice oder Haushaltshilfen statt. Vorträge, wöchentliche Spiele- und regelmäßige Kaffeenachmittage oder gemeinsames Kochen brachten die Bewohner von Jürgenohl zusammen, förderten den Austausch und wirkten so auch einer Vereinsamung besonders älterer Menschen entgegen.


Das Angebot der Johanniter wurde nicht nur gut aufgenommen, sondern wuchs auch stetig weiter. Besonders das wöchentliche Frauen- bzw. Männerfrühstück waren der Renner im Wohn-Café. Mehrmals in der Vergangenheit nahm auch der Goslarer Oberbürgermeister Oliver Junk an Veranstaltungen teil und kam bei frischem Kaffee und belegten Brötchen mit den Besuchern ins Gespräch oder spielte eine Runde Skat.

Der Aufbau einer ehrenamtlichen Nachbarschaftsarbeit, bei der jeder Gast die Möglichkeit hatte, sich nach Neigung, Wunsch und Können im Wohn-Café einzubringen, ist gelungen. Von Seniorengymnastik, Spielenachmittag über Denksport bis hin zum Tanztee – viele Gruppen, die ehrenamtlich koordiniert werden und einen festen Bestandteil der Quartiersarbeit darstellen, fanden sich im Wohn-Café zusammen.

Dann kam 2016 auch der zweite Treffpunkt in der Kneippstraße hinzu. Mit dem Projekt „Tre-Re-Le“ (Treffen-Reden-Lernen) verbanden die Johanniter Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und sorgten damit für mehr Völkerverständigung.

"schwere Zeit der Ungewissheit"


„Eine schwere Zeit der Ungewissheit liegt nun hinter uns, die auch für Besucher, ehrenamtliche Helfer, Kooperationspartner und Freunde des Wohn-Cafés nicht einfach und unbefriedigend war“, betont Samantha Brinkwirth von den Johannitern. „Niemand wusste, ob und wie es mit dem Quartier und den hier stattfindenden Angeboten weitergehen wird. Es waren noch zahlreiche Dinge für alle Beteiligten zu klären, daher danke für ihr Verständnis und ihre Geduld.“

Auch wenn die Johanniter nicht mehr für Besucher im Wohn-Café und Beratungsbüro zuständig sind: „Wir werden weiterhin in anderen Bereichen in Goslar - darunter Hausnotruf, Kindertagesstätte, Ehrenamt – aktiv und ein kompetenter Ansprechpartner mit viel Sachverstand und Herz sein“, bestätigt Samantha Brinkwirth und fügt hinzu: „Die Johanniter wünschen allen Besuchern und Kooperationspartnern alles erdenklich Gute! Herzlichen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen, das überragende Engagement und einfach für die wunderbaren sieben Jahre! Danke für die herzliche Aufnahme in Jürgenohl!“


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