Goslar. Insgesamt 406 Wünsche, Gedanken und Ideen haben Frauen im Landkreis Goslar bei der Mitmach-Aktion „Lila Fenster“ in lokalen Geschäften und Institutionen im Kreisgebiet sowie über die Online-Umfrage sichtbar gemacht. Das Projekt, das im März über einen Zeitraum von zehn Tagen veranstaltet wurde, stellte dabei drei Kernfragen im Fokus: Wie sieht für Frauen ein idealer Wohnort oder ein idealer Landkreis Goslar aus? Welche Angebote wünschen sie sich? Wie möchten sie ihre Freizeit gestalten? Die Intention lautete, mit den „Lila Fenstern“ auf die Situation von Frauen aufmerksam zu machen und eine Diskussion darüber anzuregen, wie diese verbessert werden kann. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Landkreises Goslar hervor.
Zu der Aktion aufgerufen hatte die Frauen-Arbeitsgemeinschaft im Landkreis Goslar sowie die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Goslar und der Städte Goslar und Clausthal-Zellerfeld. In Kooperation agierte zudem das landkreisweite Bündnis 8. März.
Die 406 Beiträge, die im Rahmen der Aktion zusammengekommen sind, wurden nun ausgewertet und zusammengefasst. Die Gleichstellungsbeauftragten und die Frauen-Arbeitsgemeinschaft bezeichne die vielfältige Beteiligung als einen großen Erfolg: „Mit unseren ,Lila Fenstern‘ konnten wir zahlreiche Frauen erreichen und dazu motivieren, uns und der Öffentlichkeit ihre Gedanken mitzuteilen. Ihre Beiträge zeigen auf, wo es konkrete Ansatzpunkte für Politik und Gleichstellungsarbeit gibt, um den Landkreis Goslar familienfreundlicher, solidarischer und diskriminierungsfreier zu gestalten. Gleichzeitig machen diese aber auch deutlich, welchen grundsätzlichen gesellschaftlichen Herausforderungen wir uns gegenübersehen“, so Kathrin Falkner, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Goslar.
Was sie sich wünschen
Die teilnehmenden Frauen legten ihren Fokus auf verschiedenste Bereiche, die meisten Beiträge entfielen auf die Themen Gleichberechtigung und Solidarität, zeigt die Auswertung: Die Teilnehmerinnen sprachen sich gegen Diskriminierung, Geschlechterklischees und für mehr Respekt aus. Auch die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Förderung von Frauen in der Wirtschaft gehörten unter anderem zu den geäußerten Gedanken.
Darüber hinaus wurden auch Ideen für die Verbesserung und den Aufbau von Freizeitangeboten formuliert, sowie verschiedene Wünsche, die auf mehr Sicherheit und Schutz vor Gewalt für Frauen abzielen.
Weitere Beiträge der teilnehmenden Frauen zielen auf die Bereiche Vernetzung, Beratung und Aufklärung, Gesundheit, Mobilität und ÖPNV, Vielfalt und Migration, Stadtplanung und Bauen, Existenzsicherung, Soziales und Klimaschutz ab, in denen sich Verbesserungen und Veränderungen gewünscht werden.
Wünsche werden zu Handlungsempfehlungen
Mithilfe der Auswertung der geäußerten Wünsche und Bedürfnisse formulieren die Verantwortlichen nun Handlungsempfehlungen: Flexible Elternzeitregelungen, Investitionen in Schutz- und Präventionsmaßnahmen, mehr Beratung und Aufklärung oder auch die Schaffung von sicheren Räumen - während sich einige dieser Empfehlungen auf die Arbeit innerhalb der Gleichstellung bezieht, sollen andere auch an die politischen Gremien vor Ort weitergegeben werden. Darüber hinaus sind ebenfalls allgemeine, gesellschaftliche Anregungen enthalten, die von verschiedensten Institutionen umgesetzt werden können, wie zusätzliche Freizeitangebote oder nachhaltige Klimaschutzprojekte.
„Die nächste Phase besteht darin, diese Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen umzusetzen und die Zusammenarbeit mit Politik, lokalen Institutionen und den Kommunen zu verstärken, um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken. Ziel ist es, den Landkreis Goslar zu einem gerechteren und lebenswerteren Ort für alle Frauen zu machen“, gibt Kathrin Falkner einen Ausblick auf das weitere Vorgehen.
Weitere Informationen zur Aktion „Lila Fenster“ gibt es auf der Homepage des Landkreises Goslar unter: www.landkreis-goslar.de
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