Maßnahmen zum Hochwasserschutz haben gegriffen

Das Hochwasserschutzkonzept ermöglichte ein präventives Handeln - so das Fazit der Stadt.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Werner Heise

Goslar. Die Hochwasserlage hat sich trotz erneut einsetzendem Regen aktuell beruhigt. Die Stadt zieht in diesem Zuge ein Fazit zu den Hochwasserschutzmaßnahmen. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Verwaltung hervor.



„Eine großartige Arbeit, die Hand in Hand mit allen beteiligten Stellen zur Abwehr des Hochwassers zum Jahresende 2023 geleistet wurde“, bedankte sich jetzt Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner bei den Einsatzkräften und dem eingesetzten Krisenstab. „Seit 2017 haben wir viel dazugelernt, wir waren der Wetterlage in der aktuellen Situation immer einen Schritt voraus und konnten stets präventiv handeln“, lautet das positive Fazit von Stadtbrandmeister Christian Hellmeier.

Für die insgesamt „hervorragende Arbeit“ gilt der Dank der Führungsspitzen von Stadtverwaltung und Feuerwehr darüber hinaus den Langelsheimer Firmen „Harzer Kartonagen“ und „Albermarle“, die umfangreich Paletten für den Transport der Sandsäcke zu Verfügung gestellt haben, der Firma „Bagger Friehe“ aus Vienenburg für den Materialtransport und die Bereitstellung von Hallenräumen sowie den in Goslar ansässigen REWE Märkten, die zu jeder Zeit die Türen für die Verpflegung der Einsatzkräfte öffneten.

Stabile Pegel


Das Fazit der letzten Hochwassersituation: Es gibt seit Tagen Entwarnung und die Pegel sind überall stabil. Mit einem Level auf normalem Niveau stehen auch wieder Staumöglichkeiten zur Verfügung. Ein Erfolg, der dem nach 2017 entstandenen Hochwasserkonzept, dem eingesetzten Messdaten-Management-System zur Kontrolle der Wasserstände und der Künstlichen Intelligenz (KI) aber auch den Investitionen – von Beaverdämmen über Sandsackbefüllmaschine bis hin zur Beschaffung von Sandsäcken – zugeschrieben werden könne.

Aber auch die enge Zusammenarbeit der freiwilligen Feuerwehren, des städtischen Betriebshofs, Eurawasser, dem Technischen Hilfswerk (THW), der Unteren Wasserbehörde (UWB) der Stadt Goslar, der Stadt und des Landkreises Goslar sowie der Harzwasserwerke (HWW) und die Wetteranalyse des Bad Harzburgers Arne Bastian seien Schlüssel zum Erfolg gewesen. Insgesamt waren gut 400 Menschen in 6.000 Arbeitsstunden im Einsatz.

Viele Sandsäcke


In Goslar, Oker, Vienenburg und Wiedelah wurden über 10.000 Sandsäcke verbaut und 5.000 befüllte Säcke an die Bevölkerung ausgegeben. Von den circa 1.500 Metern der mobilen Schutzdämme wurden gut 900 Meter verbaut. „Das Polster von weiteren 600 Metern ist erstmal beruhigend,“ so Stadtbrandmeister Hellmeier. „Wir werden uns auf dem Status quo aber nicht ausruhen, wir wollen noch besser werden und auch aus den jetzigen Erfahrungen dazulernen, um den Hochwasserschutz kontinuierlich zu verbessern und das Hochwasserkonzept anzupassen.“

Wie geht es jetzt mit dem verbauten Material weiter? „Diese Woche werden weitere, wenn auch für Goslar unbedenkliche Regenmengen erwartet – in der nächsten Woche kommt der Frost“, sind sich der Fachdienstleiter Umwelt und Gewässerschutz, Untere Wasserbehörde, Dirk Sielaff, und der Wetterexperte Bastian einig.

Die Schlussfolgerung: Die mobilen mit Wasser befüllten Schutzdämme bleiben die nächsten Tage präventiv liegen und werden dann vor dem Frost abgebaut. „Die Sandsäcke sind freigegeben“, ergänzt Hellmeier. „Wer seine behalten möchte, darf das. Ansonsten können die Säcke zurückgegeben werden. Hier überlegen und planen wir in Absprache mit dem Betriebshof gerade ein Rückgabeverfahren. Zurückgegebene Sandsäcke werden entweder entsorgt oder könnten bei Bedarf anderen von Hochwasser bedrohten Gebieten zur Verfügung gestellt werden. Auch das klären wir gerade. Die ausgeteilten Tauchpumpen für den Eigenbedarf sind aber bitte wieder bei den örtlichen Feuerwehren abzugeben.“


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