Mini-Wald und Wasserspiel - So soll der neue Jürgenohler Marktplatz aussehen

Wenn alles gut läuft, könnten die Bauarbeiten bereits im Herbst 2021 beginnen.

So soll der Jürgenohler Marktplatz in Zukunft aussehen.
So soll der Jürgenohler Marktplatz in Zukunft aussehen. | Foto: nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock/Stadt Goslar

Goslar. Im Realisierungswettbewerb „Marktplatz Jürgenohl“ ist am Montag eine Entscheidung gefallen. Die Jury stimmte nach rund sechs Stunden Diskussion und Beratung einhellig für den Entwurf eines Büros, das Goslar bereits wohlbekannt ist: „nsp landschafts- architekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock“ aus Hannover. Wenn alles gut läuft, könnten die Bauarbeiten bereits im Herbst 2021 beginnen, wie die Stadt Goslar in einer Pressemitteilung ankündigt.


Wieder wurden die Entwürfe anonymisiert eingereicht, sodass erst nach dem Juryentscheid offenbart wurde, welches Büro welchen Entwurf abgeliefert hatte, und wieder gewannen Christoph Schonhoff und sein Team die Herzen der Jury. Zuvor waren die Stadtplaner aus Hannover schon im Wettbewerb um die Gestaltung der Wallanlagen und im Freiraumwettbewerb im Kaiserpfalzquartier als Sieger hervorgegangen. Beim anschließenden Pressegespräch sagte Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk: „Der Grund mag darin liegen, dass das Büro Goslar verstanden hat – oder dass wir Christoph Schonhoff besonders gut verstanden haben. Jedenfalls war die Jurybesetzung in allen drei Wettbewerben eine andere.“

Wald und Wasserspiel


Juryvorsitzender Prof. Stefan Bochnig, Landschaftsarchitekt aus Hannover, erläuterte, was das Preisgericht überzeugt hatte. Der Gewinnerentwurf unterteilt den Marktplatz in zwei Hälften. Ein lichter Baumhain, der sogenannte "Quartiershain", wirkt als Vermittler zwischen Hochhaus und Platz. Die Blaseneschen bieten im Sommer Schatten, verdunkeln aber dank ihrer eher lichten Baumkronen den Platz nicht zu sehr. „In diese Kulisse eingebettet erhält der künftige Kiosk und Bürgerpavillon eine gesteigerte Bedeutung als zentraler Treffpunkt“, heißt es in der Entwurfsbeschreibung. Den Marktplatz selbst prägt ein Streifenmuster. Ein niveaugleiches Wasserfontänenfeld werde im Sommer besonders bei den Kindern für große Freude sorgen, erläuterte Prof. Bochnig.

Dr. Stefan Bochnig erklärt den Siegerentwurf.
Dr. Stefan Bochnig erklärt den Siegerentwurf. Foto: Stadt Goslar



Die Wasserdüsen werden in eine konkave Form aus Gussasphalt eingelassen, sodass die Fläche bei Bedarf auch für den Wochenmarkt oder andere Veranstaltungen genutzt werden kann. Im Betrieb trägt das Wasserspiel zur geringeren Wahrnehmung des Straßenlärms bei. „Das ist eine neue, innovative, aber gleichzeitig angemessene und zurückhaltende Position“, fasste Bochnig zusammen. „Das hat die Jury überzeugt.“

Ein Überblick über die geplanten Änderungen und Umbauten.
Ein Überblick über die geplanten Änderungen und Umbauten. Foto: nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock



2017 wurde das Sanierungsgebiet Jürgenohl in das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Im Fokus stand unter anderem die Umgestaltung des Marktplatzes. Die Stadt Goslar hatte den Wettbewerb im Dezember 2019 ausgelobt, die Wettbewerbsbe- treuung übernahm die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG aus Bremen.

Parkplätze bleiben erhalten


Anett Eine, stellvertretende Vorsitzende des Sanierungsbeirates Jürgenohl und Inhaberin des am Jürgenohler Marktplatz ansässigen Reisebüros war als Sachpreisrichterin mit von der Partie und hob in einem ersten Statement auf Facebook hervor, dass die 30 Parkplätze auf dem Marktplatz im Entwurf vollständig erhalten bleiben. "Unser Wunsch, den Autoverkehr an den Rand des Marktplatzes zu verlegen wurde hier sehr gut gelöst", so Eine auf Facebook. Auch für die Marktbeschicker des Wochenmarktes biete die Neugestaltung genug Platz und Ideen, um den Wochenmarkt neu zu gestalten.

Ebenso ein Highlight wird das geplante und gewünschte Wasserspiel, gerade in den Sommermonaten für die Kinder sein.
Wir können uns auf die Umgestaltung freuen und es wird eine Bereicherung und Aufwertung für das Zentrum von Jürgenohl!

Was geschieht als Nächstes?


Wie es weitergeht, berichtetet Helmut Borrmann. Zunächst soll es einen Termin mit der Bürgerschaft vor Ort geben, bei dem das Siegerbüro seine Pläne vorstellt. Anschließend werden alle vier von der Jury ausgezeichneten Entwürfe im Stadtteilbüro ausgestellt. Wenn auch der Rat der Stadt der Umsetzung des Entwurfes zustimmt, könnten die Bauarbeiten im Herbst 2021 starten.


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