Göttingen. Im Forschungsprojekt „PedShare“ untersucht die Smart Mobility Research Group (SMRG) an der Professur für Informationsmanagement der Universität Göttingen, wie sich ein nachhaltiges Pedelec-Sharing-System für kleine und mittlere Unternehmen aufbauen lässt. Mit dabei ist auch eine Firma aus St. Andreasberg. Das teilt der SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) mit.
Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Elektro-Fahrräder auf deutschen Straßen die Drei-Millionen-Marke überschritten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man reduziert den CO2-Verbrauch, bewegt sich an der frischen Luft und kommt schnell durch den Stadtverkehr. Da die Fahrer dank des Elektromotors selbst bei Steigungen nicht ins Schwitzen kommen, bieten sich insbesondere Pedelecs gerade auch für Berufspendler an.
Im Forschungsprojekt „PedShare“ untersucht die SMRG an der Professur für Informationsmanagement der Universität Göttingen daher, wie sich ein nachhaltiges Pedelec-Sharing-System für kleine und mittlere Unternehmen aufbauen lässt. Mit dabei sind die Firmen Eckold GmbH & Co.KG (St. Andreasberg) und Hoff Kaffeesysteme GmbH (Osterode), das Weiterbildungszentrum Werk-statt-Schule e.V. (Northeim) und die Göttinger HNA-Redaktion.
Zusammenarbeit zwischen regionalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen intensivieren
Der SNIC hat die Forschungseinrichtung und die Praxispartner im Rahmen seines Projekts „Innovationsteam“ zusammengebracht. „Eines der Kernanliegen des SNIC ist es, die Zusammenarbeit zwischen regionalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu intensivieren, zum Beispiel indem sie an gemeinsamen Projekten arbeiten“, sagt SNIC-Referentin Caroline Heck, und ihre Kollegin Jasmin Düwell ergänzt: „PedShare ist ein Musterbeispiel dafür, wie beide Seiten vom Austausch profitieren können.“
Wie die Mitarbeiter der beteiligten Firmen die Pedelecs nutzen, ist ihnen überlassen. Sie können damit zwischen Wohn- und Arbeitsort pendeln, Betriebsfahrten absolvieren oder sie für private Zwecke nutzen. Bis sie los radeln können, dauert es allerdings noch ein wenig: Im März 2020 werden insgesamt 25 Pedelecs auf die Unternehmen verteilt – und sollen nach Ablauf des Projekts dort bleiben. Zuvor entwickelt die SMRG anhand der Nutzerbedürfnisse der Unternehmen gemeinsam eine Online-Plattform, auf der Verfügbarkeiten geprüft, Pedelecs gebucht und Informationen abgerufen werden können. „Um eine nachhaltige Nutzung der Pedelecs zu gewährleisten, müssen wir die Plattform zugleich attraktiv und einfach gestalten“, sagt Tim-Benjamin Lembcke von der SMRG. Zu diesem Zweck sollen unter anderem auf künstlicher Intelligenz basierende Chatbots und spielerische Elemente zum Einsatz kommen, erläutert sein Kollege Sascha Lichtenberg.
Erste Vorschläge für die Gestaltung der Plattform kamen bereits bei der Kick-Off-Veranstaltung Mitte Februar auf. In den kommenden Monaten soll das Projekt dann noch einmal bei allen Praxispartnern vorgestellt und mit den Nutzern diskutiert werden.
Mobilität und Natur verbinden
Für Annegret Eckold, geschäftsführende Gesellschafterin des gleichnamigen Maschinenbauunternehmens, passt das PedShare-Projekt perfekt in das Gesamtkonzept der Firma Eckold. Mittels einer an das Oberharzer Wasserregal angeschlossenen Turbine erzeugt das Unternehmen bereits jetzt Grünen Strom. „Den können wir künftig nutzen, um saubere Mobilität für unsere Mitarbeiter zu gewährleisten“, blickt Eckold voraus. Zudem füge sich das Angebot gut in das betriebliche Gesundheitsmanagement des Unternehmens und das Lebensgefühl im Nationalpark Harz ein. „Viele unserer Mitarbeiter haben sich bewusst für diese Region entschieden“, sagt Eckold, „mit den Pedelecs haben sie die Möglichkeit, Mobilität und Natur zu verbinden.“
Die Erkenntnisse des Projekts sollen bundesweit weitere KMU zur Nachahmung animieren.
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