Goslar. Was einigen Menschen Freude und gewollten Nervenkitzel beschwert, bedeutet für die Tierwelt leider unerwünschten Stress und Gefahr: Im Wald der Stadtforst haben Unbekannte illegal einen Mountainbike-Trail errichtet. Mitarbeiter der Stadtforst hätten den Parcours deshalb umgehend abgerissen. Von den Baumeistern fehle laut einer Pressemitteilung der Stadt Goslar jede Spur.
Vor wenigen Tagen entdeckte ein aufmerksamer Waldbesucher den Parcours. Die zum Teil abenteuerlichen Holzkonstruktionen – unter anderem wurde eine meterhohe Sprungschanze gebaut – bedeuten für zufällige Waldnutzer und die Biker selbst eine Gefahr für Gesundheit und Leben. „Leider werden immer wieder solche illegalen Anlagen angelegt“, weiß Stadtforst-Leiter Wolfgang Lebzien zu berichten.
Der Sport ist nicht ungefährlich
Häufig uneinsichtig abseits von Wegen bilden diese eine Gefahrenquelle, zusätzlich zu den schon vorhandenen waldtypischen Gefahrenquellen, die durch stark vermehrtes Sturm- und Totholz vorhanden sind. Es gebe offizielle Mountainbike-Strecken im Harz, die stattdessen genutzt werden können. Die jüngsten schweren Unfälle zeigen: Der Sport ist nicht ungefährlich. Auf offiziellen Strecken könne verunglückten Fahrern jedoch schnell geholfen werden; im naturbelassenen Wald findet sie hingegen so schnell niemand.
Halsbrecherisch: Auch diese gewagte Rampe war Teil der Konstruktion, die ein Spaziergänger im Wald fand. Foto: privat / Stadt Goslar
Anzeige gegen Erbauer
Die Stadtforst Goslar weist darauf hin, dass die Errichtung solcher Anlagen im Wald ohne explizite Genehmigung verboten ist und zur Anzeige gebracht wird. Bei den betroffenen Waldflächen handele es sich um Teile des Landschaftsschutzgebietes Harz. Im gesamten Landschaftsschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die den Charakter des Gebietes negativ verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen. Laut Niedersächsischem Waldgesetz sei schon das Radfahren außerhalb von Wegen nicht gestattet.
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk appelliert an alle, die den Wald besuchen, die vielfältigen offiziellen Wege zu nutzen. „Wir wünschen uns einen Wald, der nicht nur unter dem wirtschaftlichen Aspekt gesehen wird, sondern ebenso als Ort für Naherholung und Sport.“ Nicht zu vergessen seien aber auch Landschafts- und Naturschutz. „Es darf nicht jeder einfach so durchlaufen und -fahren, wie er will.“ Denn dabei würden Pflanzen beschädigt und Tiere gestört.
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