Goslar. Noch bevor die letzten Rauchschwaden verzogen sind, regt sich Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung von Goslar. "Rampen für Goslar" - Gründer Peter König rief noch am Abend des gestrigen Donnerstags eine Facebook-Gruppe ins Leben, die bereits am Freitagmorgen über 450 Mitglieder zählt. In unzähligen Beiträgen bieten die Mitglieder alles an, was es zum Aufbau eines neuen Hausstandes braucht, auch über Transportmöglichkeiten wird sich ausgetauscht. Dabei sei derzeit noch nicht einmal klar, wer die Betroffenen eigentlich sind.
Beim Telefonat mit regionalHeute.de zeigt sich Peter König hörbar erstaunt: "Man kommt beim Beantworten neuer Mitgliedsanfragen kaum hinterher - diese Hilfsbereitschaft ist Wahnsinn". Derzeit könne man nur raten, was gebraucht wird. "Bitte habt Geduld und gebt den Leuten noch etwas Zeit", appelliert König. Nach Auskunft eines Bekannten der Familie in der Facebook-Gruppe befinden sich zwei der Bewohner des Brandhauses derzeit noch im Urlaub. Für eine Unterkunft sei vorerst gesorgt - wie es dann weiter geht, wolle man zu gegebener Stunde klären. Auch dem Hund aus dem betroffenen Haus gehe es gut. "Er ist ausreichend versorgt", beruhigt eine Goslarerin.
"Mindestens einer braucht immer Hilfe"
Das Hilfsangebotwolleman noch ausweiten. Laut dem Vereinsvorsitzenden Peter König habe es auch schon Anfragen für Geldspenden gegeben. Diese könne man unter dem Betreff "Brandhilfe" kurzfristig an das allgemeine Spendenkonto des Vereins überweisen. "Sollte sich herausstellen, dass das Geld - zum Beispiel wegen einer umfassenden Hausratversicherung - nicht benötigt wird, werden wir natürlich alles zurückgeben." Die Erfahrung mit solchen Ereignissen zeige aber, dass immer mindestens eine Wohnpartei die Hilfe benötige.
Hilfsbereitschaft mit Tradition
Die Hilfsbereitschaft nach Brandereignissen hat in Goslar Tradition. So fand nach dem Brandereignis in der Petersilienstraße im Jahr 2013 ein Benefiz-Konzert für die Brandopfer in einer Kneipe an der alten Lohmühle statt, bei welchem ebenfalls Hausrat und Geldspenden gesammelt wurden. "Wir wissen aber auch aus Erfahrung, dass Dinge mit emotionalem Wert für kein Geld der Welt zurückgekauft werden können - gerade deshalb ist jetzt jede Unterstützung wichtig", so König abschließend.
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