Goslar. Landrat Thomas Brych zeigt sich ob der erneuten Diskussion und der schleppenden politischen Entscheidungsfindung rund um die Einführung des Urlaubertickets HATIX verärgert. Das teilt der Landkreis mit.
In Brychs Augen könnte dieser langwierige Prozess nicht nur zu einem Imageverlust der Region führen, sondern auch Nachteile in puncto Wettbewerbsfähigkeit nach sich ziehen.
„Mit dem HATIX haben wir die große Chance, landkreis- und länderübergreifend, hier bei uns ein System einzuführen, das unseren Gästen und Touristen einen echten Mehrwert bringt und darüber hinaus zu einer nachhaltigen Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs beitragen kann. Mir fehlt langsam das Verständnis dafür, dass die offen auf der Hand liegenden Vorteile, die Stimmen der vielen Befürworter sowie die positiven HATIX-Erfahrungen aus Sachsen-Anhalt sowie mit ähnlichen Modellen in anderen Regionen augenscheinlich immer noch nicht ausreichen, damit die Politik nun endlich Fakten schafft, und wir die Einführung des Tickets zügig umsetzen können.“
Trotz der Verzögerungen will der Landrat den geplanten Start des Tickets zum 1. März 2019 nicht verwerfen. „Wir halten daran fest HATIX im ersten Quartal des kommenden Jahres einzuführen. Ich setze darauf und appelliere an die Entscheidungsträger im Sinne der Region, dass die ausstehenden Beschlüsse bis dahin gefasst werden“, so Landrat Thomas Brych.
Lösungen liegen bereit
Auch Stimmen, die behaupten, das Urlauberticket könne aufgrund der bereits erfolgten Drucklegung von Kurkarten und Prospekten für das kommende Jahr nicht vor 2020 eingeführt werden, widerspricht der Chef der Goslarer Kreisverwaltung mit Nachdruck. „Diese Punkte haben wir alle behandelt und auch Lösungen in der Schublade. Bei bereits gedruckten Kurkarten kann beispielsweise ein nachträglich aufgebrachter Stempel das HATIX kenntlich machen.“
Landrat Thomas Brych tritt auch den Behauptungen aus Braunlage entgegen, man wolle die Kommune mit HATIX über den Tisch ziehen. „Hier soll und wird niemand über den Tisch gezogen, sondern wir wollen gemeinsam etwas für die Region tun. Bislang war ich davon ausgegangen, dass das bornierte Kirchturmdenken früherer Zeiten endlich der Vergangenheit angehört. Wer sich Neuerungen und gemeinsamen Handeln verschließt, darf sich am Ende nicht wundern, wenn uns dadurch empfindliche Wettbewerbsnachteile drohen. Die Konkurrenz ist groß, wir befinden uns zwar auf einem guten Weg, dürfen aber nicht nachlassen um noch besser zu werden. Deshalb sollten wir uns schnellstmöglich mit den beteiligten Kommunen und dem Regionalverband Braunschweig an einen Tisch setzen und die Umsetzung von HATIX kraftvoll und geschlossen betreiben“, so Landrat Brych abschließend.
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