Goslar. Auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände in Jürgenohl soll eine neue Kita entstehen, die von der Oskar Kämmer Schule gGmbH betrieben wird. Das hat der Rat der Stadt am Mittwoch beschlossen. Die Stadt geht mit der Entstehung der Kita hohe finanzielle Verpflichtungen ein. So sind beispielsweise monatlich rund 20.000 Euro Miete fällig.
Mit der Errichtung der neuen Kindertagesstätte auf dem Fliegerhorst soll eine moderne Kindertagesstätte mit drei Krippen- und drei Kindergartengruppen entstehen. Bauherr ist die Kindergarten Goslar Verwaltungs GmbH und Mieter die Oskar Kämmer Schule gGmbH. Der Gedanke, dass mehr Betreuungsplätze geschaffen werden, stieß beim Gremiums auf offene Ohren. Nur in punkto Kosten war man sich uneinig. AfD und Linke sahen den Kostenfaktor als zu hoch. 20.000 Euro Miete monatlich auf 25 Jahre seien zu viel, kritisierte Dirk Straten von der AfD und forderte Verwaltung und Politik auf, das Vorhaben zu überdenken. Der entsprechende Antrag wurde jedoch abgelehnt. Auch Rüdiger Wohltmann von den Linken wollte die Kosten, immerhin mehr als sechs Millionen Euro allein an Mietzahlungen, nicht hinnehmen und verkündete, dass seine Fraktion der Vorlage nicht folgen werde. Am Ende wurde der Antrag aber angenommen und der Rat der Stadt hat damit den Weg für eine neu Kita im Stadtteil Jürgenohl geebnet.
Ende 2019 soll die Kita fertig sein
Die Betriebsaufnahme der drei Krippen- und drei Kindergartengruppen mit jeweils einem bilingualen Betreuungsangebot für Krippe und Kindergarten ist für das 4. Quartal 2019 geplant.
Die Stadt Goslar geht nach dem Ratsbeschluss am Mittwoch nun mit der Oskar Kämmer Schule gGmbH einen Vertrag zur Abdeckung des jährlichen Betriebskostendefizits über eine Laufzeit von 25 Jahren ein. Dies bedeutet, dass noch einmal 586.300 Euro aus der Stadtkasse fließen werden. Darüber hinaus würden mit Inbetriebnahme der neuen Kita „Fliegerhorst“ Miet- und Pachtzahlungen bei der Abrechnung der jährlichen Betriebskosten berücksichtigt, die der Oskar Kämmer Schule vom Vermieter, der Kindergarten Goslar Verwaltungs GmbH, in Rechnung gestellt werden.
Der Oskar Kämmer Schule werden außerdem Investitionszuschüsse in Höhe von insgesamt maximal 490.000 Euro für das notwendige Mobiliar und die Ausstattung der sechs Gruppen, die Außenspielgeräte für den Krippen- und Kindergartenbereich und die Kücheneinrichtung gewährt.
Bilinguales Angebot
Die Trägerauswahl sei insbesondere deshalb auf die Oskar Kämmer Schule gefallen, weil dieser Träger erstmalig im Gebiet des Landkreises Goslar ein bilinguales Angebot im Bereich Krippe und Kindergarten plane und seine Ambitionen im Grundschulbereich fortführen möchte. Darüber hinaus erfolgten Planung und Bauausführung der neuen Kindertagesstätte nicht über die Stadt Goslar, sodass hier die personellen Ressourcen aufgrund der umfänglichen Bauprojekte geschont würden.
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