Bad Harzburg. 19 Schülerinnen und Schüler der Oberschule an der Deilich in Bad Harzburg können sich seit Dienstag TeenScouts nennen. Sie wurden nach einer abwechslungsreichen dreitägigen Ausbildung von dem Konrektor Peter Rausche und den Projektverantwortlichen Claudia Hopp und Stephani Gobernack sowie Claudia Hennek und Fatme Kaddoura mit Urkunden und kleinen Präsenten ausgezeichnet.
Den Höhepunkt der Ausbildung beschrieben die Jugendlichen in dem Zusammentreffen mit den neuen SchülerInnen der Schule, einer Deutschlernklasse, in denen Flüchtlinge die deutsche Sprache lernen. Die frisch gebackenen TeenScouts hatten sich Spiele überlegt und wollten mit „den Neuen“ ins Gespräch kommen. Nach einer gemeinsamen Vorstellungsrunde übernahmen die 19 TeenScouts die 15 SchülerInnen und spielten unter anderem mit ihnen Fußball, Verstecken, malten Bilder und führten Gespräche. Mit einem Pressegespräch fanden die drei Ausbildungstage für die SchülerInnen einen aufregenden Abschluss. Sie schilderten den PresseverternInnen begeistert ihre ihre frisch gewonnenen Eindrücke.
Konflikte richtig lösen
Die 12 Mädchen und sieben Jungen im Alter von 12 bis 15 aus den 7. und 8. Klassen haben durch Übungen und Rollenspiele selbst erarbeitet, wie sie sich verhalten müssen, um offen und ansprechbar für andere zu sein und gewaltfrei mit Konflikten umzugehen. Die Ausbildung fand abgesetzt vom Schulalltag im Jugendtreff in Bad Harzburg statt.
Fotos auf denen Flüchtlingslager, Schulen in Afrika, zerbombte Häuser in Syrien, Mädchen mit Kopftüchern oder Kinder in Rollstühlen abgebildet sind, bieten den SchülerInnen Diskussionsgrundlagen um über andere Lebenssituationen ins Gespräch zu kommen. Den SchülerInnen wurde dabei bewusst, wie nah viele Schicksale sind und welche Berührungspunkte jeder einzelne von ihnen zu Menschen aus anderen Kulturen hat. Ein Filmbeitrag zeigte den Jugendlichen den Weg auf, den Flüchtlinge zurücklegen müssen, um irgendwann einen neuen Ort ihr neues Zuhause nennen zu können.
Integration leben
In Workshops sammelten die Jugendlichen Ideen, wie sie ihre Angebote konkret in der Schule umsetzen wollen. Sie freuen sich auf ihre neue Aufgabe und möchten gerne Hilfestellung beim Fertigen von Hausaufgaben geben, gemeinsam spielen. Sie können sich vorstellen gemeinsam mit „den Neuen“ die Stadt erkunden. Außerdem können sich die SchülerInnen vorstellen, gemeinsam zu kochen um so mehr über die anderen Kulturen kennenzulernen. Grundgedanke des neuen Projektes ist es, dass neu an die Schule gekommene Jugendliche unterschiedlicher Nationen und Flüchtlinge durch TeenScouts in den Schulalltag integriert und mit den Schulregeln vertraut gemacht werden. Allen „Neuen“ soll so der Start in der neuen Schul- und Lebenswelt erleichtert werden, die SchülerInnen sollen so zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen. Die SchülerInnen der Oberschule an der Deilich nehmen an der dritten Ausbildungsreihe teil, die die Projektinitiatoren Claudia Hopp, Jugendschutz beim Landkreis Goslar, Nicole Nietzel, Schulsozialarbeiterin an der Oberschule Seesen sowie Stephani Gobernack, Präventionsteam der Polizei Goslar, ins Leben gerufen haben. Voraussetzung ist, dass die Schule sich mit einer Lehrkraft und der Schulsozialarbeit einbringt. Dies ist notwendig, da die TeenScouts nach der Ausbildung feste AnsprechpartnerInnen für ihre weiteren Aufgaben in den Schulen haben müssen. Neben der Oberschule Seesen und der Adolf-Grimme-Gesamtschule Oker ist die Oberschule an der Deilich in Bad Harzburg die dritte Schule des Landkreises, an der im Rahmen des Projektes come togehter TeenScouts ausgebildet wurden.
mehr News aus Goslar