Goslar. Gleich zwei Schulen aus dem Landkreis Goslar konnten beim diesjährigen Niedersächsischen Schülerfriedenspreis triumphieren. Die Schule am Harly aus Vienenburg sicherte sich mit ihrem Projekt zum Leben jüdischer Familien in Goslar um 1933 den ersten Preis, wie der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung berichtet.
Die Schüler recherchierten im Stadtarchiv, besuchten Originalschauplätze, den jüdischen Friedhof in Goslar sowie die Synagoge in Braunschweig. Die Beschäftigung mit dem Judentum hat auch zu der Frage geführt, wie es heute als Jugendliche ist, jüdisch zu sein. Mit einem interaktiven Modell und einer Ausstellung haben die Schüler ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Modell, das Informationen über das Leben jüdischer Familien in Goslar um 1933 per QR-Codes abrufbar macht, steht zurzeit im Kulturmarktplatz Goslar und wird 2026 bei den „Jüdischen Kulturtagen“ der Region zu sehen sein. Der Schülerfriedenspreis ist mit 2.500 Euro dotiert. Zusätzlich gab es noch einen Gutschein des Verlagshauses Westermann in Höhe von 500 Euro.
Ausstellung entwickelt
Den zweiten Preis – dotiert mit 1.500 Euro – haben die Schüler der Adolf-Grimme-Gesamtschule in Goslar erlangt. Sie haben eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Projekt „Gegen das Vergessen: Erinnerung an Goslarer Opfer des NS-Regimes“ gegründet. Jede Woche – teilweise auch am Wochenende – beschäftigten sie sich mit den Schicksalen jüdischer NS-Opfer aus Goslar. Darüber hinaus setzten sich die Jugendlichen mit „NS-Euthanasie“ und der Aufarbeitung der „Euthanasie“-Verbrechen in Goslar auseinander. Auf Grundlage der Erkenntnisse wurde eine Ausstellung zu den nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morden entwickelt. Die Ausstellung war für Interessierte unter anderem auch im Goslarer Kreishaus zu sehen.
