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Nima - Rap aus dem Harz

von Alec Pein


Der Rapper Nima (27). Foto/Video: Alec Pein



Goslar. Der Rapper NIMA hat eine Mission, nämlich den Harz auf die "Deutschrap-Landkarte" zu "klatschen". Zwei oder drei Jahre nach der Jahrtausendwende, als die Deutschrap-Welle auch in der Harzregion junge Menschen in ihren Bann zog, war der Bad Harzburger schon fleißig am rappen. Spätestens mit seinem Album "ReaNIMAtion", aus dem auch zwei Singles mitsamt Video im Musik-Fernsehen ausgestrahlt wurden, machte er Deutschlandweit auf sich aufmerksam. Um einen weiteren Schritt voranzukommen nahm er kürzlich an einem Wettbewerb teil, bei dem es einen Plattenvertrag von dem Label "Chapter One" zu holen gab.

"Eigentlich kommt jetzt erst die Reanimation, die ich mit meinem Album erreichen wollte", sagt Nima im Interview mit RegionalGoslar.de. Nach der Veröffentlichung seines ersten Albums wurde es ruhig um ihn und es erschien bis heute kein weiteres. Doch 2015, drei Jahre nach der Veröffentlichung von "ReaNIMAtion", fand er den nötigen Ehrgeiz auch öffentlich aktiver zu werden und wurde dafür direkt belohnt: Platz Eins beim Online-Voting für den Kontest um den Plattenvertrag von "Chapter One" und die Einladung zum Finale nach Berlin. Gegenüber 2012 stimmt Nima heute deutlich aggressivere und provokantere Töne an.



Trotz des Ergebnisses im Online-Voting überzeugte beim Finale in Berlin ein anderer Künstler die Jury. Das bricht jedoch keinesfalls seine Motivation: Neue Kontakte, die während der Veranstaltung geknüpft werden konnten, spornen ihn sogar noch mehr an. Seine Fangemeinde, die ihm schlussendlich auch zur Teilnahme an dem "Raptags"-Wettbewerb verhalf, hatte er besonders in den Jahren 2011 und 2012 ausbauen können, in denen er als Backup-Rapper mit dem Rapper  "Fard" auf Tour war und dabei auch eigene Songs vor Publikum in ganz Deutschland performen konnte.

"ReaNIMAtion"


Ein düsteres Album, geprägt von Enttäuschungen und nahezu depressiven Phasen, hat er  2012 mit "ReaNIMAtion" veröffentlicht. Ein ernster Song jagt auf der Songliste den nächsten. Beginnend mit "80 Bars Therapie" wird schnell klar welchen persönlichen Zweck das Album für den Künstler verfolgte. Trotz stetig wachsender Bekanntheit und besonders treuen Fans, lief in Nimas Werdegang nicht alles glatt. Seinem Frust wollte er dann auf dem Album Luft machen und sich "selbst wiederbeleben" wie er sagt. Nachdem Nima zweimal mit Fard in ganz Deutschland auf Tour war, resignierte er kurzzeitig. Zu enttäuscht war er von dem unmenschlichen Miteinander, derer, die er auf Tour getroffen und gesehen hatte, sodass er für einige Zeit nicht mehr in einer solchen Szene unterwegs sein wollte. "Nima bedeutet 'jemand der jemanden fair und korrekt behandelt', das passt irgendwie". Faires Verhalten sei ihm zu der Zeit jedoch kaum entgegengebracht worden. Während viele Rapper ein künstliches Image aufbauen, mit expliziten Inhalten um sich werfen, oder von kriminellen Machenschaften berichten wollen, bleibt Nima in "ReaNIMAtion" bei Inhalten, die dem Hörer etwas mit auf den Weg geben, auf Probleme hinweisen und zum Nachdenken anregen sollen.  Er selbst nennt es "Real-Talk". Er nutzt seine Musik um Dinge anzusprechen, die "andere nicht gerne Ansprechen". Damit spricht er besonders diejenigen an, die ähnliches erlebt haben, oder ähnliche kulturelle Hintergründe haben, wie er. In dem Song "Für ein Lächeln" (Nima - Für ein Lächeln) beschreibt er zum Beispiel die Geschichte eines Mannes, der sein Heimatland verlassen, sein Studium abbrechen, und vor dem Krieg fliehen muss: "Mein Vater hat geweint als ich ihm den Song vorgespielt habe - das ist seine Geschichte.".

"Wie wird dein nächstes Album klingen?"


"Aggressiver!" antwortet Nima. Viel Wut habe er zu verarbeiten, auch wenn es viele positive Erfahrungen seit "ReaNIMAtion" gegeben hat. Wann die Fans mit einem kompletten Album rechnen können will Nima noch nicht verraten, aber es sei etwas in Planung.


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