Öko-Region: Nach Bio-Bäckerei stehen nun tierische Produkte im Fokus

Die Öko-Modellregion Goslar zieht Bilanz und gibt Ausblick auf die zweite Förderperiode.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Öko-Modellregion Landkreis Goslar

Goslar. Welche Ziele hat die Öko-Modellregion Landkreis Goslar in der ersten Förderperiode bereits erreicht, welche neuen Projekte hat sie sich für die zweite Phase vorgenommen? Bei einer Informationsveranstaltung, zu der vergangene Woche in die Cafeteria des Kreishauses eingeladen wurde, lieferten Projektleiterin Antje Radcke und Biolandwirt Detlef Vollheyde Antworten auf diese Fragen. Dies teilte der Landkreis Goslar mit und fasst die Erkenntnisse zusammen.



Die Öko-Modellregion verfolgt das Vorhaben, den Anteil der regional ökologisch wirtschaftenden Betriebe im Kreisgebiet zu erhöhen. Als das Projekt 2020 startete, lag der Anteil der Flächen, die ökologisch bewirtschaftet werden, im Landkreis Goslar bei 5,8 Prozent – mittlerweile sind es 6,9 Prozent. Eine gute Steigerungsrate, wie Antje Radcke betonte, auch im landesweiten Vergleich: In Niedersachsen werden insgesamt 5,9 Prozent der Flächen ökologisch bewirtschaftet.

Ökologische Lieferketten


Konzentriert hat sich die Öko-Modellregion in den vergangenen Jahren darauf, eine Wertschöpfungskette zu schaffen. „Es hat sich gezeigt, dass besonders der Ausbau der Wirtschaftsbereiche, die der Produktion nachgelagert sind, wichtig ist - damit aus der Region für die Region produziert werden kann. Dafür müssen Lieferketten entwickelt werden“, erklärte Projektleiterin Radcke.

Gelungen ist das mit dem Projekt Harzbrot eG: Über eine Genossenschaft mit mehr als 250 Mitgliedern konnte eine Bio-Bäckerei gegründet werden, die vom Anbau des Getreides über dessen Verarbeitung bis hin zum Verkauf in verschiedenen Supermärkten und Hofläden vollkommen regional agiert. Zehn verschiedene Produkte können so mittlerweile angeboten werden.

So geht es weiter: Aufklärungsarbeit


Das Motto für die kommenden Jahre bis einschließlich 2025 lautet, die Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, kündigte Radcke an. Hierfür sollen Erzeuger und Verbraucher möglichst viele Berührungs-punkte haben, sodass das Bewusstsein für die Relevanz der regionalen Landwirtschaft gestärkt wird.

„Leider muss man aber auch festhalten, dass der Krieg gegen die Ukraine ein Schlag für die ökologische Landwirtschaft war. Wir hoffen aber dennoch, dass das regionale Interesse nicht nachlässt, sondern sich – im Gegenteil – noch steigert“, erklärte Detlef Vollheyde.

Tierische Bio-Produkte


Ziel der zweiten Phase soll es nun sein, ähnliche Strukturen, wie sie mit der Harzbrot eG geschaffen wurden, auch in anderen Bereichen zu etablieren. Als Nächstes soll der Fokus auf tierischen Produkten liegen, wie Fleisch oder Milchprodukte. Auch der Einsatz von regionalen Bio-Produkten beispielsweise in Restaurant und Kantinen soll gefördert werden.

Die Chancen von ökologischer Landwirtschaft und Bioprodukten im Landkreis Goslar führten auch zu einer regen Diskussion unter den Teilnehmern der Veranstaltung. Gleichzeitig waren ebenso die Herausforderungen, die strenge Auflagen für die Landwirte mit sich bringen, ein Thema.

Die Idee, eine Bedarfsanalyse für den Landkreis Goslar zu entwickeln, fand dabei besonderen Anklang: Hierfür sollen die Nahrungsmittel, die im Landkreis Goslar erzeugt werden, dem Verbrauch gegenübergestellt werden. Ziel ist es, zu ermitteln, welches ungenutzte Potenzial es noch bei heimisch erzeugbaren Produkten im Landkreis gibt.


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