Seesen. Bahnhöfe gelten als Visitenkarten einer Stadt. Nur wenn sie eine moderne Infrastruktur, eine gute Nahverkehrsanbindung und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten, werden immer mehr Menschen den ÖPNV statt des eigenen Autos nutzen. Davon ist Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverband Großraum Braunschweig, fest überzeugt. Deshalb unterstützt der Verband die Kommunen in der Region, die genau dieses umsetzen wollen - so nun auch in Seesen. Dies teilt der Regionalverband mit.
Die Stadt Seesen ist eine der Kommunen im Verbandsgebiet, die das eigens vom Regionalverband aufgelegte Förderprogramm für die Umfeld-Gestaltung nutzt. Eine Bahnhofsumgestaltung sei ein komplexes Vorhaben, dass in einzelnen Planungs- und Bauabschnitten realisiert wird, erläutert Sygusch. Der Regionalverband unterstützt die Gesamtmaßnahme „Der Seesener Bahnhof soll schöner werden“ mit unterschiedlichen Zuwendungen.
Umgestaltung des Bahnhofsvorplatz
Aktuell soll der noch nicht sanierte Bereich des Bahnhofsvorplatzes für einen kleinen Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) inklusive einer P+R-Fläche sowie zusätzliche B+R-Plätze neu geplant werden. Ziel ist es, die gesamte Fläche als einen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten. Eine übersichtliche Anordnung sowie eine gute Beleuchtung sollen das Sicherheitsgefühl der Nutzer erhöhen.
Um die Planung zu beschleunigen, übernimmt der Regionalverband 95 Prozent der Kosten und damit rund 220.000 Euro. Diese Planung bildet die Grundlage, den eigentlichen Umbau wiederum durch Land und Regionalverband fördern zu lassen.
Was wurde bisher gefördert?
Der Bahnhof Seesen und sein Umfeld sind ein Modellprojekt für die verschiedenen Fördermöglichkeiten durch den Regionalverband. Bisher hat der Verband die unterschiedlichen Maßnahmen in Seesen bereits mit rund 800.000 Euro unterstützt. Hier würden die Bausteine Sanierung des Bahnhofsgebäudes durch einen privaten Investor und die anschließende Umfeld-Gestaltung durch die Stadt Seesen gut ineinander greifen.
Die Restaurierung des Bahnhofsgebäudes, das zukünftig wieder über einen Servicebereich für die Nutzenden des ÖPNV verfügen wird, einschließlich der Gestaltung der anliegenden Flächen zum Vorplatz durch einen privaten Investor hat der Verband bereits mit 460.000 Euro gefördert. Auch die Stadt Seesen hat für erste Umbaumaßnahmen bereits 100.000 Euro erhalten.
Bau einer Fahrradabstellanlage
Zusätzlich unterstützt der Regionalverband mit einer Kofinanzierung in Höhe von 9.000 Euro den Bau einer neuen Fahrradabstellanlage. Die komplette Förderung des Regionalverbandes beläuft sich auf knapp 800.000 Euro. Neben der finanziellen Unterstützung wird die Stadt Seesen auch fachlich vom Regionalverband beraten.
Zusammen mit der jetzigen Planung für die Neugestaltung des Vorplatzes geht es am Bahnhof Seesen um ein Investitionsvolumen in Höhe von mehr als 5 Millionen Euro.
Warum unterstützt der Regionalverband den Ausbau der Infrastruktur?
Hierfür zählt der Verbandsdirektor einige Gründe auf, denn der Bahnhof hinterlässt bei Ankommenden wie Abreisenden einen prägenden Eindruck von der Stadt und von der ÖPNV-Infrastruktur. „Eine moderne Infrastruktur in Verbindung mit einer guten Nahverkehrsanbindung wirkt als Standortvorteil für Einwohner*innen und Unternehmen. Durch die verbesserte Verknüpfung umweltfreundlicher Verkehrsmittel unterstützen wir die nachhaltige Mobilität vor Ort und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Zukunftssicherung.“ Mit der Modernisierung des Bahnhofsumfeldes würden Barrieren beim Zugang zum ÖPNV abgebaut und die Erreichbarkeiten für alle Reisenden verbessert.
„Ohne die erhebliche finanzielle Förderung durch den Regionalverband wären wir als Kommune nicht in der Lage, diese Planung und den damit verbundenen Umbau voran zu bringen“, sagt Seesens Bürgermeister Erik Homann. „Das Projekt trägt wesentlich zur Verschönerung unseres Stadtbildes bei."
ÖPNV stärken
Es ist erklärtes Ziel des Regionalverbandes, das Fahrgastaufkommen im ÖPNV deutlich zu erhöhen und gleichzeitig den Individualverkehr zu reduzieren. Multimodalität und attraktive Wegeketten sind hierfür wesentliche Faktoren, die durch betriebliche und infrastrukturelle Angebote gefördert werden müssen, damit ein einfacher und zügiger Umstieg möglich ist.
„Wir unterstützen alle Kommunen im Verbandsgebiet bei der Planung der Bahnhof-Umfeld-Gestaltung, die sich auf den Weg machen wollen, ihre Bahnhöfe aufzuwerten“, betont Sygusch.
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