Pfalzquartier: Weniger Hotel und mehr Grünfläche

von Alec Pein


Foto: Stadt Goslar



Goslar. Am Mittwoch erfolgte durch den beauftragten Stadtplaner Professor Ackers eine Unterrichtung des Wirtschaftsausschusses über den aktuellen Sachstand im Projekt "Kaiserpfalzquartier". Kürzlich hat die Bürgerbeteiligung "Werkstatt I" stattgefunden. Auch darüber berichtete der Stadtplaner.

In den Vorgaben des Bauherren TesCom an das Stadtplanerbüro Ackers Partner Städtebau sind Hotel, Tagungszentrum, Parken als feste Bestandteile genannt. Als optional gelten Mehrzweckhalle und Museum. Auch das Wohnen an diesem Standort sei angedacht gewesen, so Ackers, müsse jedoch aus mehreren Gründen ausscheiden. Die Planungen in Richtung Hotel in Verbindung mit einem Tagungszentrum, einem "Kaiserring-Museum", Umgestaltung des Domplatzes und der Unterbringung von Parkplätzen am Standort waren bereits bekannt (regionalHeute.de berichtete).

Parallel zu den laufenden Planungen wurde seitens der TesCom ein Gutachten in Auftrag gegeben, welches Klarheit über den Hotelbedarf geben sollte. Empfohlen worden sei ein Hotel mit weniger Quadratmetern als ursprünglich geplant, sodass das Hotelmodul in künftigen Planungen wohl von 7.500 Quadratmetern auf 5.000 schrumpfen wird. Für Henning Wehrmann bedeutet das einen "Drei-Sterne-Kannibalismus" in der Hotelwirtschaft, den man in Goslar sicher nicht brauchen könne. FDP-Ratsherr Christian Rehse wies auf die Entscheidungsgewalt des Rates hin: Am Ende müsse dieser Entscheiden, ob ein solches Hotel dem "wertvollsten Standort in Goslar" gerecht werde.

Während der Bürgerbeteiligung "Werkstatt I" wurden fünf Entwürfe vorgestellt, anhand jener in Gruppen diskutiert werden sollte, welcher am ehesten in Frage käme und warum. Mindestens zwei dieser Entwürfe wurden schon im Vorfeld für wenig sinnvoll befunden, erklärte Ackers am Mittwoch. Das habe natürlich auch bei den beteiligten Bürgern Fragen aufgeworfen. Mehrheitlich habe man sich am Ende für einen Entwurf entschieden, der das unterirdische Parken vorsieht. Die Freifläche, die über dem Parkhaus entstehen könnte, biete Platz für die Gestaltung eines Grünstreifen und somit der Wiederherstellung der Verbindung zu den Wallanlagen in Richtung Judenteiche. Dem steht allerdings noch die Kegelbahn in der Wallstraße im Wege, was den Goslarer Hans Schmidt für die Keglervereinigung Goslar zur Frage veranlasste, mit wem man über eine Abfindung verhandeln könne. In allen Entwürfen erhalten Museum und Hotel eine Ausrichtung in der Sichtachse zur Kaiserpfalz. Möglichkeiten eine Mehrzweckhalle hinter Hotel, Tagungszentrum und Museum unterzubringen wurden zwar dargestellt, jedoch mit dem Hinweis, man wolle den Standort nicht überladen, verworfen. Platzsparende bauliche Kombinationen der Module Hotel und Museum entfallen laut Ackers ebenfalls, was bedeutet, dass eigentlich ganze drei der fünf in der "Werkstatt I" vorgestellten Entwürfe entfallen.

Eine weitere Schwierigkeit stellt bei den Planungen die Verlagerung der Busparkplätze auf dem Domplatz dar. Teilnehmer der "Werkstatt I" sollten auch hierfür Ideen entwickeln. Laut Professor Ackers sei es aber auch ein "Thema, das man ganz ernst nehmen muss" und an dem man "leider nicht vorbeikommt". Es läge in Händen der Stadtverwaltung, entsprechende Konzepte - auch für das Anwohnerparken - zu entwickeln. Die Nähe des "grundsätzlich wichtigen Bustourismus" zur Kaiserpfalz sei allerdings verzichtbar, so Ackers. Die bisher untersuchten Standorte, etwa auf dem jetzigen Sportplatz oder auf einer überirdischen Ebene eines Parkhauses, seien nicht zufriedenstellend. Eine "externe Lösung", mit Bus-Stop im Quartier und Bus-Parken andernorts hält man für praktikabel.


https://regionalgoslar.de/buergerbeteiligung-fuer-pfalzquartier-gestartet/

https://regionalgoslar.de/quartiersentwicklung-kaiserpfalz-keine-veranstaltungshalle/


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