Goslar. Beim 5. Pflegeforum auf Einladung der Asklepios Harzkliniken ging es unlängst neben dem Austausch der Fachleute auch um das wichtige Thema der Beatmung, den „Mythos Beatmung“. Das berichtet die Asklepios Harzkliniken GmbH in einer Pressemitteilung.
Stefan Stagge, Stationsleitung interdisziplinäre Intensivstation der Asklepios Harzkliniken, und Atmungstherapeut Mirko Fahlbusch aus Hannover erläuterten jetzt bei dem Arbeitstreffen in der Klinik die Grundzüge der Beatmung und welche Verfahren es dazu gibt. Überdies gaben sie den Teilnehmern praktische Tipps zu dem Thema, beispielsweise, wie Bewohner aus Alten- und Pflegeeinrichtungen diesbezüglich nach der Entlassung aus der Klinik weiter optimal versorgt und betreut werden können, sowohl im häuslichen als auch im ambulanten Bereich.
Betroffen von der Atem-Problematik sind beispielsweise Menschen mit bestimmten atemspezifischen Krankheiten, auch beim Schlafen oder durch Schluckstörungen kann es zu Störungen beim Atmen kommen. Stagge referierte über die Grundzüge der Beatmungsverfahren in der Klinik wie zum Beispiel künstliche Beatmung, erklärte auch, dass es bei Beatmungsstörungen und deren Ursachenbekämpfung nicht nur um High-Tech ginge. Stagge: „Beatmungsstörungen können auch einfache Ursachen haben. Beispielsweise haben auch die Nase, das Zwerchfell und das Schlucken wichtige Funktionen beim Atmen, Atem-Störungen kann man auch schon dort feststellen.“
„Nichtinvasive Beatmung“
Atmungstherapeut Fahlbusch referierte über „nichtinvasive Beatmung“, eine Beatmungsform über eine spezielle Maske, die wird sowohl in der außerklinischen Pflege häufig verwendet, aber auch auf der Intensivstation. Die Experten berichteten von Trachealkanülen und weiteren medizinischen Maßnahmen, die vor lebensbedrohlichen Gefahren bei Atmungsproblemen schützen können. Eine Trachealkanüle ist ein flexibler bis starrer, kurzer, gekrümmter Schlauch, der mittels eines kleinen Einschnitts in die Luftröhre implementiert wird. Ziel: So soll bei bestimmten Symptomen, Krankheiten oder Therapieverfahren die Atmung erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht werden. Stagge: „Da viele Menschen mit einer solchen Kanüle leben, ist der Bedarf an Schulung für Pflegende, zu Pflegende und Angehörige sehr hoch.“
Leitungs-Verantwortliche, Pflegefachkräfte von Pflegeheimen, Pflegediensten, Geschäftsführer von Sanitätshäusern und andere Pflege-Fachleute, externe und interne Fachleute, gehören zum Kreis des Pflegeforums, insgesamt sind es mehr als 60 Mitglieder. Abstimmungs-Probleme beispielsweise beim Entlassmanagement wurden dort in der Vergangenheit erfolgreich besprochen. Das Pflegeforum wurde im Jahr 2015 auf Initiative des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Goslar und der Asklepios Harzkliniken ins Leben gerufen. Ziel des Arbeitstreffens: eine stärkere Vernetzung aller an der Pflege und Versorgung pflegebedürftiger Patienten beteiligten Institutionen. Konkret geht es darum, sich besser miteinander auszutauschen, Abläufe im Alltag beispielsweise beim Entlassmanagement von Patienten an den Schnittstellen noch weiter zu harmonisieren und so die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten zu verbessern, zum Wohl der Patienten.
„Netzwerk Wundmanagement“ soll entstehen
Ein konkretes Ergebnis der früheren Treffen des Pflegeforums war, ein gemeinsames neues „Netzwerk Wundmanagement“ zu schaffen, in dem sich die Beteiligten beim Thema: „Chronische Wunden“ von Patienten noch stärker vernetzen sollen. Teil der Initiative ist einerseits die Fortbildung der Beteiligten, aber auch die notwendige Weiterversorgung der Patienten mit speziellen Hilfsmitteln. So haben die Harzkliniken in der Vergangenheit Pflegekräfte zu Wundmanagern ausgebildet, außerdem gibt es dort eine spezielle „Wundsprechstunde“. Harzkliniken-Pflegedirektorin Suanne Graudenz: „Wir wollen durch das Netzwerk gemeinsam die Lebensqualität der Patienten, die chronische Wunden haben, weiter steigern.“ Eines der Themen für das nächste Treffen des Pflegeforums: „Flüssigkeitssubstitution“ im häuslichen und ambulanten Bereich.
Bereits nach dem dritten Treffen im Februar 2017 hatten DRK und die Teilnehmer eine positive Zwischenbilanz gezogen. „Es ist ein wirklich konstruktiver inhaltlicher Austausch, der uns gemeinsam weiterhilft, zum Wohl der Patienten.“
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