Politik fordert härteres Durchgreifen bei Schottergärten-Verbot

Die Gruppe Grüne Partei 42 fordert die Verwaltung in ihrem Antrag dazu auf, auf das bestehende Verbot von „Schottergärten“ hinzuweisen und dies auch durchzusetzen.

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Symbolfoto | Foto: pixabay

Goslar. Mit einem Antrag fordert die Gruppe Grüne Partei 42 im Rat der Stadt ein härteres Durchgreifen der Verwaltung beim Schottergärten-Verbot. Der Antrag wird in der kommenden Ratssitzung Thema sein.



Die Gruppe fordert die Verwaltung in ihrem Antrag dazu auf, Bürger auf das bestehende Verbot von „Schottergärten“ im Gartenbereich von Gebäuden hinzuweisen, unabhängig davon wie groß die verschotterte Fläche ist. Zudem soll die Verwaltung dafür sorgen, dass die Schottergärten unverzüglich zurückgebaut werden. Sollte dies nicht der Fall sein, soll - nach einer sechswöchigen Kulanzzeit - ein Bußgeld verhängt werden. Der Rückbau soll auch für städtische Flächen gelten, fordert die Gruppe. Weiter soll in neuen, beziehungsweise zu ändernden Bebauungsplänen das Verbot der Schottergärten explizit erwähnt werden, auch wenn dies in der niedersächsischen Bauordnung bereits festgeschrieben ist. Die Stadtverwaltung soll dann jeweils zur Mitte des Jahres über die Entwicklungen in diesem Bereich berichten.

Landesbauordnung sieht hohes Bußgeld vor


Die Gruppe Grüne Partei 42 beruft sich in ihrem Antrag auf die niedersächsische Bauordnung, in der eindeutig geregelt ist, dass nicht überbaute Flächen Grünflächen sein müssen. Im Falle von Ordnungswidrigkeiten bezüglich der Nichteinhaltung von Vorschriften ist dort ein Bußgeld bis zu 500.000 Euro vorgesehen.

Die Stadt Goslar und auch große Teile der Gesellschaft bemühten sich intensiv darum den Rückgang der Artenvielfalt aufzuhalten. Im Mai 2019 ist die Stadt Goslar dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beigetreten. Im Frühsommer 2020 wurde der Wettbewerb „Gärten der biologischen Vielfalt“ einberufen. Wenn dies keine Alibi-Maßnahmen bleiben sollen, müsse die Stadt Goslar bei der Stange bleiben und konsequent die nach Meinung der Gruppe sowieso laschen, bestehenden Regelungen durchsetzen.

Schlecht für Artenvielfalt


Da von vielen Gebieten der Stadt Drohnenaufnahmen vorliegen, müsste kein Personal zeitaufwändig die Straßen abgehen, um entsprechende Flächen zu erfassen. Es müssten lediglich bereits vorliegende Aufnahmen ausgewertet werden, meinen die Antragsteller und führen abschließend Gründe auf, die gegen „Schottergärten“ sprechen würden.

Unter anderem würde es lange dauern, bis sich vereinzelt Pflanzen ansiedeln, oft werde dies auch noch aktiv verhindert. Zudem würden Insekten keine Nahrung und keine Plätze zur Eiablage finden, in der Folge finden Vögel und insektenfressende Kleintiere keine Nahrung. Schottergärten würden somit die Artenvielfalt reduzieren. Weiter würden mit Flies oder Folie angelegte Steingärten das Einsickern des Regenwassers behindern und Mikroplastik in den Boden- und Nahrungskreislauf abgeben. Auch werde das Kleinklima gestört, weil sich Schotterflächen extrem aufheizen würden. Sie schadeten somit dem Stadtklima, weil sie der Erwärmung Vorschub leisten würden.


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