Goslar. Am gestrigen Donnerstag führte die Polizei im Bereich des Landkreises Goslar mobile Kontrollmaßnahmen durch.
Sie sind Teil eines Konzepts zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität.
Ziel dabei ist es, einerseits den Druck auf Tätergruppierungen zu erhöhen, aber auch Erkenntnisse über Strukturen, Zusammenhänge, Reisebewegungen, Fahrt- und Hauptverbindungsrouten international agierender Tätergruppen zu gewinnen, andererseits natürlich auch, potenzielle Tatverdächtige auf frischer Tat anzutreffen.
Hintergrund ist, dass sich viele Täter gerade auch die dunkle Jahreszeit zunutze machen und regelmäßig ein Anstieg der Einbruchskriminalität festgestellt werden muss. "Vor dem Hintergrund der Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls, dass ein fremder Mensch in den Wohnbereich eingedrungen ist - was oft noch schwerer wiegt als der eigentliche Schaden - versucht die Polizei, überregional mit einem jährlich angepassten Konzept dagegen vorzugehen, Einbrüche zu verhindern und Tätergruppierungen ausfindig zu machen", erklärte der zuständige Einsatzleiter, Kriminalhauptkommissar Markus Lüdke. Die hauptsächlich aus dem südosteuropäischen Raum stammenden Tätergruppen seien überregional tätig und machten vor Stadt-, Bezirks- oder Landesgrenzen nicht halt und seien äußerst beweglich und flexibel. Diese mobilen Intensivtäter seien straff organisiert und würden in der Regel durch ihr arbeitsteiliges Vorgehen auffallen, so die Polizei. Sie würden anreisen, ohne Ortsbezug eine Vielzahl an Einbrüchen sowie anderen Straftaten verüben und die Tatorte wieder umgehend verlassen.
Die bisherigen Analysen und Auswertungen würden zeigen, dass die Täter dabei insbesondere auf die gut ausgebaute Infrastruktur des Autobahn - und Fernstraßennetzes zurückgreifen. Der Polizei sei bekannt, dass die reisenden Täterbanden oft mehr als nur Wohnungseinbrüche begingen. Sie würden ebenfalls durch zahlreiche Trick,- Taschen- und Metalldiebstähle auffallen.
"Es geht uns aber auch darum, Präsenz zu zeigen"
Die mobilen und zielgerichteten Kontrollen begannen um 15.00 Uhr und dauerten bis gegen 20.00 Uhr. Insgesamt wurden 42 Personen und 35 Fahrzeuge kontrolliert. "Es geht uns aber auch darum, Präsenz zu zeigen", so Lüdke und unterstrich: "Das ist ganz wichtig und spricht sich natürlich auch in den entsprechenden Kreisen herum." Außerdem ergänzte er, gehe es darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren. "Wenn sie mithelfen und die Augen offen halten, haben wir viel gewonnen. Der Nachbar ist der beste Zeuge."
Unabhängig vom Hauptziel der Kontrollen leiteten die Einsatzkräfte gegen einen 19-jährigen Seesener ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein, nachdem er sein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss berauschender Mittel im öffentlichen Straßenverkehr geführt hatte. Die bei den Kontrollen erlangten Erkenntnisse werden derzeit ausgewertet, die polizeilichen Maßnahmen den ganzen Herbst und Winter über fortgesetzt.
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