Ren Ri erhält Kaiserringstipendium für junge Kunst

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Das diesjährige Kaiserringstipendium für junge Kunst geht an den chinesischen Künstler Ren Ri. Begleitend zur Verleihung findet ab dem 20. September eine Ausstellung des Künstlers im Mönchehaus Museum statt. Ren Ris Kunst ist wegen des besonderen Mediums, mit dem er arbeitet, sehr leicht zu erkennen: Bienenwachs. Foto: Ren Ri, courtesy: Pearl Lam Galleries, Hongkong, Shanghai, Singapur
Das diesjährige Kaiserringstipendium für junge Kunst geht an den chinesischen Künstler Ren Ri. Begleitend zur Verleihung findet ab dem 20. September eine Ausstellung des Künstlers im Mönchehaus Museum statt. Ren Ris Kunst ist wegen des besonderen Mediums, mit dem er arbeitet, sehr leicht zu erkennen: Bienenwachs. Foto: Ren Ri, courtesy: Pearl Lam Galleries, Hongkong, Shanghai, Singapur



Goslar. Das diesjährige Kaiserringstipendium für junge Kunst geht an den chinesischen Künstler Ren Ri. Begleitend zur Verleihung findet ab dem 20. September eine Ausstellung des Künstlers im Mönchehaus Museum statt. 

Seine Kunst ist wegen des besonderen Mediums, mit dem er arbeitet, sehr leicht zu erkennen: Bienenwachs. Bei der Verarbeitung dieses ungewöhnlichen und schwierigen Materials helfen ihm seine Kenntnisse der Psychologie der Bienen und der Natur. Seine faszinierenden Skulpturen entstehen in Zusammenarbeit mit den Insekten. Ren Ris bekannteste Serien, „Yuansu I, II und II“, gründen alle auf seiner intimen Kenntnis der Bienen, sowohl als Künstler als auch als Imker.

Ren Ri studierte Bildende Kunst an der Tsinghua Universität. Danach an der Saint-Petersburg Her- zen Staatsuniversität in Russland, wo er seine Masterprüfung ablegte. Außerdem hat er den Dok- tortitel an der Zentralakademie für Bildende Künste in Peking erworben. Der junge Künstler hat an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen teilgenommen: Art Taipei (2014), Taipei, Taiwan; West Bund Art & Design (2014) Shanghai, China; Fame Di Terra (2012), Mailand, Italien; 6th Art Laguna Exhibition (2012), Venedig, Italien; Carve & New Media (2007), 798 Art District, Peking, China.

Seine Laufbahn begann Ren Ri 2006 als Imker. Erst einige Jahre danach fühlte er sich ausreichend vorbereitet, um die drei Werkserien „Yuansu I, II und II“ aus Bienenwachs zu realisieren. „Yuan“ bedeutet im Chinesischen Element und „su“ bedeutet Form. „Yuansu“ lässt sich daher als „Ge- stalt des Lebens“ übersetzen. Der Künstler glaubt, dass seine Skulpturen die Wahrheit darüber zeigen, wie Menschen mit der Natur umgehen. Das beinhaltet Harmonie, Zerstörung, Formung und Eingriff und kann zu unvorhersehbaren, manchmal äußerst verletzlichen, aber manchmal auch höchst wunderbaren Ergebnissen führen.

Seine erste Serie trägt den Titel „Yuansu I: Geometrische Serie“ (2008) und beinhaltet eine Reihe von Landkarten aus Bienenwachs.Mit „Yuansu II“ hat er eine Skulpturenserie geschaffen, bei de- nen er sich die Psychologie der Bienen zu Nutze machte. Die Königin wurde in die Mitte einer Kiste gesetzt, während die Bienen um sie herum ihren Bau schufen. Alle sieben Tage, eine Anspielung auf die biblische Schöpfungswoche, veränderte Ren Ri ihre Position in der Kiste nach dem Zufallsprinzip, wobei ein Würfelwurf über die Form der Skulptur entschied. „Yuansu III“ ist das Ergebnis eine Performance, die uns etwas über das Verhältnis zwischen Menschen und Bienen erzählt. Ren Ri machte sich dafür selbst zum Werkzeug. Er veranlasste die Bie- nen, sich auf seinem Gesicht niederzulassen, wobei er eine große Anzahl von Bienenstichen aus- zuhalten hatte.

Das Kaiserringstipendium 2015 wird durch die AKB Stiftung in Einbeck gefördert und jährlich durch die Stadt Goslar verliehen. Die Verleihung findet in der Kaiserpfalz Goslar Anfang Oktober statt. Anlässlich der Verleihung findet eine Ausstellung von Werken des betreffenden Künstlers oder der Künstlerin im Mönchehaus Museum Goslar statt. Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 20. September um 11.30 Uhr in Anwesenheit des Künstlers und mit einer Einführung in sein Schaffen statt.


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