Risiko Reiserückkehrer: Zwei Fälle der Delta-Variante am Ratsgymnasium

Für insgesamt 75 Schülerinnen und Schüler wurde Distanzunterricht angeordnet. Derzeit haben sich die meisten Corona-Fälle im Landkreis Goslar im Ausland angesteckt.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Goslar. Das Corona-Infektionsgeschehen im Landkreis Goslar bewegt sich zwar weiterhin auf einem überschaubaren Niveau, die vom RKI ausgewiesene Inzidenz liegt am heutigen Freitag bei 4,4, die Wochen, in denen keinerlei Ansteckungsfälle zu verzeichnen waren, sind jedoch vorbei. Wie das Gesundheitsamt mitteilt, hat sich die Mehrheit der betroffenen Personen auf Reisen im Ausland angesteckt. Das berichtet der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung.


Vier Infektionen gehen direkt auf Reiserückkehrer zurück, drei weitere auf Kontakte in deren familiären Umfeld. Neben der beliebten Baleareninsel Mallorca gehören das spanische Festland, die Dominikanische Republik sowie Tunesien zu den bereisten Ländern. Amtsarzt Stefan Posselt wertet die aktuelle Entwicklung zwar noch nicht als besorgniserregend, weist aber darauf hin, dass sich die Situation auch schnell zum Negativen entwickeln könnte. „Nicht die Infektion eines Einzelnen ist im Zweifel das Problem, sondern die nicht zu vernachlässigende Wahrscheinlichkeit, dass dadurch eine Kettenreaktion ausgelöst wird. Von daher ist es trotz des Impffortschritts weiterhin zwingend erforderlich, Abstand zu halten, wo immer erforderlich Maske zu tragen und die Kontakte so zu gestalten, dass eine Nachverfolgung jederzeit möglich bleibt“, erläutert der Mediziner. Ferner appelliert Stefan Posselt an die Bürger, dass nicht alles (Stichwort Feiern und Großveranstaltungen) was die aktuelle Verordnungslage erlaubt, auch sofort gemacht werden muss.

Zwei Fälle der Delta-Variante am Ratsgymnasium


Schlechte Nachrichten kommen in diesem Zusammenhang aus dem Goslarer Ratsgymnasium. Ein Schüler der Lehranstalt hat sich vermutlich auf dem Rückweg von einem Kurztrip im Flugzeug mit der als hochinfektiös geltenden Delta-Variante angesteckt. Der Schüler habe es nach positivem Corona-Selbsttest versäumt, die Schule und sämtliche seiner Kontakte darüber zu informieren. In der Zwischenzeit habe sich auch das Geschwisterkind, das ebenfalls das Gymnasium in einer anderen Jahrgangsstufe besucht, mit dem Virus infiziert. Aufgrund dessen musste das Gesundheitsamt auch hier für die direkten Kontaktpersonen Quarantäne anordnen. In über 50 weiteren Fällen sollen nun Corona-Tests für Klarheit sorgen. Für insgesamt 75 Schülerinnen und Schüler wurde Distanzunterricht angeordnet.


Auch Landrat Thomas Brych blickt mit gewisser Sorge auf die jüngsten Entwicklungen. „Ich möchte wirklich niemandem seine Urlaubsreise absprechen oder vermiesen. Die neuesten Ansteckungsfälle zeigen uns jedoch, dass auf Reisen ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Und auch der Fall aus dem Ratsgymnasium führt uns vor Augen, dass wir weiterhin höchste Sensibilität walten lassen müssen. Corona-Selbsttests machen im Übrigen nur Sinn – auch das verdeutlicht dieser Fall – wenn damit im Nachgang auch seriös und ehrlich umgegangen wird“, sagt Landrat Brych.

Droht die Rücknahme von Lockerungen?


Wie sich die Inzidenz im Landkreis Goslar vor diesem Hintergrund entwickeln wird, kann noch nicht eindeutig abgeschätzt werden. „Ob wir auf die Rücknahme bestehender Lockerungen zusteuern, können wir noch nicht beantworten“, sagt Landrat Brych, „dazu müssen wir die weiteren Testungen abwarten. Das gegenwärtige Geschehen sollte für uns alle aber ein Warnschuss sein. Neben dem nun aufgetretenen Fall im Ratsgymnasium wurde auch bei einem anderen Reiserückkehrer (Tunesien) die Delta-Variante festgestellt. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und wir sollten neben der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln daher ganz viel Kraft in einen positiven Fortgang der Impfkampagne investieren.“


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