Sanierung für Werk Tanne und Deponie Morgenstern nimmt Form an

von Janosch Lübke


Thomas Ammann (IVG, links) führte Niedersachsens Umweltstaatssekretär Frank Doods (2. von links), Landrat Thomas Brych (vorne rechts) und eine Delegation von Vertretern beteiligter Behörden über das Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ bei Clausthal-Zellerfeld. Foto: Landkreis Goslar
Thomas Ammann (IVG, links) führte Niedersachsens Umweltstaatssekretär Frank Doods (2. von links), Landrat Thomas Brych (vorne rechts) und eine Delegation von Vertretern beteiligter Behörden über das Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ bei Clausthal-Zellerfeld. Foto: Landkreis Goslar | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Die Sprengstofffabrik Tanne und die Deponie Morgenstern im Landkreis Goslar sind mit Giftmülltonnen und Sprengstoffresten eine Gefahr für die Umwelt und möglicherweise könnten auch Menschen schon Schaden durch die Altlasten genommen haben. Der Landkreis möchte den Dorn im Auge vieler Umweltschützer nun ziehen. Das Gelände soll saniert werden.


"Der Sanierungsplan soll bis Dezember oder spätestens Januar eine Verbindlichkeitserklärung für die Eigentümer sein. Im März 2019 könnten wir mit den Baumaßnahmen beginnen", erklärt Michael Riesen vom FachbereichBauen-, Umwelt - und Bodenschutz des Landkreises. Der Niedersächsische Umweltstaatssekretär Frank Doods (SPD) hat sich selbst ein Bild von der Lage gemacht und die Sprengstofffabrik sowie die Deponie besucht. "Für mich war es wichtig, einen persönlichen Eindruck mitzunehmen. Das ist eine ganz besondere Liegenschaft. Tanne ist beispielsweise ein gewaltiges Areal", erzählt Doods von seinen Eindrücken.

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Im Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld wurde zur Pressekonferenz geladen. Foto: Janosch Lübke


Fässer sorgen für Planänderung


Die Sanierung der Deponie Morgenstern ist schon 2010 gestartet. Da allerdings im Sommer 2017 150 giftige Fässer auf der Altlast Florentz gefunden wurden, musste vom ursprünglichen Sanierungsplan abgewichen werden.Nach aktuellem Stand solle mit der Sanierung des Fasslagers im Spätsommer 2019 begonnen werden. Die Pläne würden vorsehen, den Randbereich der Deponie auszukoffern und die Fässer zu bergen. Erst nach Abschluss dieses Sanierungsschrittes könne der Bau der endgültigen Oberflächenabdichtung abgeschlossen werden, dies sei für das Jahr 2020 geplant.

Neuer Besitzer ist kein "Deal-Breaker"


Bereits vor 30 Jahren wurden im Werk Tanne umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. "Ein Jahr ist in dem Fall also eigentlich nichts. In 30 Jahren ist schon eine Menge passiert. Jetzt sind wir in der Finalisierungsphase, aber die Dinge werden noch weitere Jahre in Anspruch nehmen", so Doods. In der Pressekonferenz am heutigen Freitag kam die Frage auf, ob der Verkauf des Werkes Tanne an den neuen Besitzer HALALI & Co. GmbH womöglich den Zeitplan der Sanierung gefährde. "Das Land wird mitHALALI in Verhandlungen treten. Der neue Eigentümer soll zu den Vertrag mit den gleichen Konditionen vom Vorbesitzer übernehmen können. Wenn der Vertrag unterschrieben ist, besteht demnach kein Risiko", beruhigt Riesen. "Wir sind in guten Gesprächen und werden durch den Besitzerwechsel nicht an Rechtssicherheit verlieren. Das wird kein Deal-Breaker", betont auch Doods aus der Perspektive des Landes.

Auch die Kosten für die Sanierung der Gelände standen bei der Pressekonferenz im Fokus. Bis Dezember werde das Werk Tanne acht Millionen Euro in Anspruch nehmen. "Für die Deponie Morgenstern liegen wir bei 20 Millionen Euro. Aber am Geld wird das Ganze nicht scheitern", berichtet Landrat Thomas Brych, der abschließend die Verpflichtung des Landkreises herausstellt. "Für die Altlasten können wir nichts, müssen die Probleme aber lösen."


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