Schockanrufe: Zahlreiche Betrugsversuche am Dienstag

Es wurden wieder Kautionszahlungen für Angehörige verlangt, die angeblich schwere Unfälle verursacht hätten.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Goslar. Am Dienstag trieben im Landkreis Goslar erneut Kriminelle mit der Betrugsmasche Schockanrufe ihr Unwesen. Das berichtet die Polizei in einer Pressemeldung.



Insgesamt sieben Bürgerinnen und Bürger, vornehmlich aus Bad Harzburg, Vienenburg und Goslar, meldeten sich bei der Polizei und schilderten eine übliche Vorgehensweise der Betrüger: Ihnen wurde am Telefon ein angeblicher Unfall mit Schwerverletzten vorgegaukelt, den eine nahestehende Person verursacht haben soll. Und um eine Haftstrafe zu verhindern, sollen sie hohe Geldbeträge zahlen, die von einer Person bei ihnen abgeholt werden. Alle Angerufenen erkannten den Betrug, reagierten vorbildlich und beendeten das Telefonat mit den Kriminellen unverzüglich.

Vermeintlicher Polizeifunk im Hintergrund


"Wir werden nicht müde, immer wieder auf die perfide Vorgehensweise der Betrüger hinzuweisen", bekräftigt Hauptkommissar Thomas Kirchner, Beauftragter für Kriminalprävention bei der Polizei Goslar, und beschreibt das Vorgehen der Kriminellen: "Die Täter sprechen akzentfreies Deutsch und häufig ist im Hintergrund vermeintlicher Polizeifunk zu hören. Auch Gespräche von scheinbaren Polizisten mit einer weinenden Person sind vernehmbar, die eine Echtheit des Szenarios vermitteln sollen."

Um nicht auf die Lügengeschichten der Betrüger hereinzufallen gibt der Präventionsexperte einige Verhaltenshinweise: "Kautionszahlungen zur Abwendung einer Haft gibt es in amerikanischen TV-Krimis, aber nicht in Deutschland. Auch wird die Polizei niemals Geld oder Wertgegenstände am Telefon verlangen, die noch dazu bei Ihnen abgeholt werden." Auf keinen Fall sollen sich die Angerufenen unter Druck setzen lassen oder persönliche Verhältnisse preisgeben, sondern solche Gespräche sofort beenden.

Rückruf ist eine Falle


Auch auf eine weitere Falle in diesem Zusammenhang weist Kirchner hin: "Manche der Angerufenen werden vom Täter aufgefordert, sich mittels eines Rückrufes der angezeigten Telefonnummer bei der "Polizei" über die Echtheit des Anrufes zu versichern. Allerdings landen die Opfer über die technisch fingierte Rufnummer wieder bei dem falschen Polizisten." Um dies zu vermeiden, sollen die Betroffenen ihre Angehörigen kontaktieren, so fliegt der Schwindel unmittelbar auf.

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