Schützenfest mal anders: Hinter den Kulissen der Schausteller

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Für 24 Teilnehmer ging es am Montagabend auf Backstage-Tour über das Schützenfest. Dabei konnten auch einige Fahrgeschäfte ausprobiert werden. Fotos: Anke Donner
Für 24 Teilnehmer ging es am Montagabend auf Backstage-Tour über das Schützenfest. Dabei konnten auch einige Fahrgeschäfte ausprobiert werden. Fotos: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Goslar. Für 24 ausgewählte Gäste gab es einen Schützenfest-Rundgang der etwas anderen Art. Sie schauten sich das Schausteller-Gewerbe mal hinter den Kulissen an. Die Teilnahme hatten sie über die Verlosung gewonnen, die das Stadtmarketing Goslar und der Schaustellerverband ausgeschrieben hatten.

Organisiert wurde die Backstage-Tour von der Volksfest Goslar e.V.. Der Verein, der sich um die Ausgestaltung des Schützenfestes kümmert, lud bereits zum dritten Mal zur Führung ein und zeigte den Gewinnern, wie sich der Rummel hinter dem Rummel abspielt.

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Rudolf Robrahn und Thorsten Scharf führten die Tour an. Foto: Anke Donner)



Dazu führten Thorsten Scharf, zweiter Vorsitzender des Volksfest Goslar e.V. und Schausteller Rudolf Robrahn in einige auserlesene Schausteller-Betriebe. Start war ein echter Klassiker - die Wilde Maus. Hier erklärte Betreiber Sebastian Göbel das Fahrgeschäft, das sich seit Generationen in der Hand seiner Familie befindet. Göbel erklärte technische Details zum Fahrgeschäft und plauderte aus dem Leben einer Schausteller-Familie. So verriet er, dass rund 20 Stunden benötigt werden, um die Wilde Maus aufzubauen. Rund 5 Millionen Mark hatte das Fahrgeschäft seinerzeit gekostet, das allein in zehn Tagen Goslarer Schützenfest zwischen 3.000 und 4.000 Euro Strom verbraucht. Täglich verbringen die Mitarbeiter zwei bis drei Stunden damit, das Karussell zu warten, das auf sieben Transportern zum Festplatz transportiert wird.

Urlaubs-Halli-Galli auf dem Schützenfest


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Wackelige und nasse Angelegenheit: Die Polonaise am Big Bamboo. Foto: Anke Donner)



Brandneu, spritzig und witzig war die zweite Station der Tour. Am Big Bamboo gab es Urlaubsfeeling auf dem Schützenplatz. Über viele Generation ist die Schausteller-Familie Hempen bereits auf den Volksfesten unterwegs und hat sich vom Marionetten-Spiel zur Urlaubs-Insel auf dem Rummel gewandelt. Mit einem täglichen Animations-Programm mit Wasser, Palmen und karibischen Klängen bring Betreiber Robért Hempen Sonne, Sand und Strand nach Goslar. Was das Spektakel, das aus einem eigenen Urlaub heraus entstanden ist, gekostet hat, will Robert Hempen nicht verraten. „Eine Privatperson könnte so etwas nicht leisten. Hier stecken Generationen von Schaustellern drin. Für dieses Geschäft hat schon mein Großvater gearbeitet“, so Hempen und lud die Truppe zu einer Polonaise in das Big Bamboo ein.

Am Topper der Familie Schmidt gab es einen kleinen Rundgang durch die heiligen Stofftier-Lager. Denise Schmidt betreibt das Geschäft mit den „Greifern“ zusammen mit ihrer Familie und zeigte der Gruppe, wie es im Inneren des Wagens aussieht. Abschließend gab es Chips für jeden Teilnehmer, die auch gleich ihr Glück versuchten und sich ein knuffiges Kuscheltier angeln wollten. Geklappt hat das allerdings nur bei wenigen.

Am Frozen-Joghurt-Stand von Rudolf Robrahn gab es erst einmal eine kleine Erfrischung. Der einskalte Joghurt mit Früchten, Schokolade und Soße war eine willkommene Abwechslung und wurde von allen gerne angenommen.

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Bei Weltrekord-Halter Markus Meier gab es gebrannte Mandeln. Foto: Anke Donner



Der zweite Klassiker, der so gut wie nie auf dem Goslarer Schützenfest fehlt, ist die Jaguarbahn. Auch dieses Fahrgeschäft blickt auf eine lange Tradition zurück und wird von Generation zu Generation weitergeführt. Auch hier durften die Teilnehmer einen Blick hinter die Kulissen werfen und sich anschließend den Fahrtwind um die Nase wehen lassen.

Gruselig wurde es in der Geisterbahn, die zwar schon seit den 1960er-Jahren auf den Volksfesten unterwegs ist, aber in den vergangenen Jahren modernisiert wurde. Hier sorgen neben den lebendigen Darstellern auch eigens aus den USA angelieferte Schocker-Puppen für Gänsehaut. Auch die Gruppe überzeugte sich vom Grusel-Faktor in der Bahn bei einer Freifahrt.

Weltrekord im Mandelbrennen


Süßes für Gaumen und Nase gab es am Mandelstand von Markus Meier. Der Weltrekordhalter im Mandelbrennen (30 Stunden Non-Stop Mandeln von Hand brennen) führte den Gästen vor, wie man handgemachte Mandeln brennt und sie mit einer feinen Karamell-Glasur verfeinert. Und 15 Minuten später durfte sich die Gruppe selber vom Geschmack der gebrannten Mandeln überzeugen. Das einstimmige Urteil: Hmmmmm….

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"Ich fand die Tour echt schön. Es ist sehr interessant mal hinter die Kulissen zu blicken und etwas über die Technik zu erfahren", sagt Thomas Thienel. Foto: Anke Donner)



Der Abschluss des dreistündigen Rundgangs führte die Gruppe in die Bauernkate. Bei kühlen Getränken und Bratwurst, gesponsert vom Volksfest Goslar e.V., ließ man die Tour noch einmal Revue passieren. Auch hier gab es ein einstimmiges Fazit: Begeisterung. Einmal das Schützenfest von einer anderen Seite erleben, hat den Teilnehmern gut gefallen, das schreiben sie auch auf ihre Meinungsbögen, die Thorsten Scharf abschließend austeilte.

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