Harz. Motorradunfälle stehen seit Jahren im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit. Im Jahr 2009 wurde von den Polizeibehörden der Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen das gemeinsame Projekt "Sicher durch den Harz" zur Bekämpfung von Motorradunfällen im Harz gegründet. Auch in diesem Jahr wird die Kampagne fortgesetzt. Der Startschuss dafür fand am Samstag statt, wie aus einer Pressemitteilung der Polizei hervorgeht. Am Samstag fanden daher zwischen 10:30 und 17:30 Uhr im gesamten Harz Motorradkontrollen aller beteiligten Bundesländer statt.
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Goslar wurden Motorradfahrer an drei unterschiedlichen Standorten kontrolliert und über die möglichen Gefahren aufgeklärt. Neben Polizeikräften aus Goslar, führten auch Beamte der Autobahnpolizei und der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel Kontrollen durch. Neben präventiven Gesprächen und Verteilung von Informationsmaterial mussten die Ordnungshüter auch Sanktionen aussprechen.
Über 200 Verstöße festgestellt
Bei der Aktion im Landkreis Goslar wurden allein 241 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, von denen 125 auf das Konto von Motorradfahrern gingen. Der traurige Rekord lag an diesem Tag bei 128 km/h in einer 70 km/h Zone. Dieser sowie vier weitere Fahrer müssen mit einem Fahrverbot rechnen. Die Einsatzkräfte registrierten zudem 15 verbotene Überholmanöver. Ferner gab es neben acht allgemeinen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung auch zwölf Anzeigen wegen Bauartveränderungen, in der Mehrzahl Kennzeichenverstöße, beziehungsweise wegen unzulässiger Bereifung und manipulierter Abgasanlagen.
Die Kontrollen werden in den kommenden Monaten fortgeführt. Nach wie vor werden im Rahmen des Projektes die Präventionsaktionen, Motorradkontrollen und Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit des Straßennetzes miteinander abgestimmt und die Erfahrungen ausgetauscht. Das hauptsächliche Ziel sei dabei die Senkung der Unfallzahlen unter Beteiligung von Motorradfahrern. Allein im Jahr 2021 gab es in Goslar 94 Motorradunfälle, bei welchen 34 Zweiradfahrer schwer verletzt worden sind. Bei der Hauptunfallursache handelte es sich überwiegend um nicht angepasste Geschwindigkeit. Zudem wurden Streckenverhältnisse unterschätzt sowie Gefahren- und Vorschriftzeichen missachtet.
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