Goslar. Sigmar Gabriel wird Ehrenbürger der Stadt. Dies hat der Rat der Stadt in seiner Sitzung am heutigen Dienstag mit großer Mehrheit beschlossen. Mit zwei Gegenstimmen aus dem AfD-Lager und den Enthaltungen der beiden Vertreter der Bürgerliste hatte sich das Gremium mehrheitlich dafür ausgesprochen, dem bekennenden Goslarer die Ehrenbürgerrechte zu verleihen.
Das Ehrenbürgerrecht isthöchste Auszeichnung, die eine Stadt oder Gemeinde verleihen kann, an Personen, die sich um die Gemeinde besonders verdient gemacht haben.Man solle mit der Verleihung nicht inflationär umgehen, das Ehrenbürgerrecht aber vergeben, wenn es angemessen ist. Und dies sei im Fall von Sigmar Gabriel angemessen und angezeigt, begründete Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk den Vorschlag der Stadtverwaltung, Gabriel die Auszeichnung zu verleihen. Gabriel habe viel mehr für seine Heimatstadt Goslar getan, als es seine Pflicht gewesen wäre. "Wo würde Goslar heute stehen, wenn er sich nicht vielfach für die Belange und die Entwicklung der Stadt eingesetzt hätte?", so Junk weiter. Die Stadt sei ihm ein ehrliches Dankeschön schuldig.
Nur die AfD findet ablehnende Worte
Junks Lobes-Hymne auf den ehemaligen Goslarer Ratsherr und Ex-Außenminister schlossen sich auch die Vertreternahezu aller Ratsfraktionen an. Lediglich aus den Reihen der AfD kam klare Ablehnung gegen die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Gabriel. Wie DirkStraten in seinem Redebeitrag zum Ausdruck brachte, seier und seine Ratskollegin Ramona Hohmann "durch Gespräche im basisdemokratischerweise mit einer Vielzahl von Bürgern, aber auch durch eine Befragunginnerhalb der AfD Goslar" zum Ergebnis gekommen, der Verleihung nicht zuzustimmen, wobei die Entscheidung nicht unter parteipolitischen Gesichtspunkten getroffen worden sei. Die Fraktion sehe die Auszeichnung an einen Politiker grundsätzlich als problematisch an. Im Fall Gabriel werde dies bestätigt, so der AfD-Ratsherr weiter. Es gelte, grundlegende Prinzipien einzuhalten, wie beispielsweise die Würde des Menschen, Höchstmaß an Objektivität und zivilisierter Umgang mit Andersdenkenden. Diese seien Voraussetzung, um über Parteigrenzen hinaus Anerkennung zu finden, was bei Gabriel nicht der Fall sei, so Straten.
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